Gemälde mit Drehwurm

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Dem Verbrechen auf der Spur …

Die Kommissare sollen in einer Galerie einen Einbruch untersuchen, der ihrer ersten Einschätzung nach keiner ist – denn der Täter hat überhaupt nichts gestohlen …

Bitte helfen Sie mir, den Täter zu finden!

Kommissar Haller
Fotos: Panthermedia, pixabay

Es ist niemand mehr da!“, beruhigte der Inhaber der Kunstgalerie und Haller und Barth ließen ihre Hände rasch von den Holstern ihrer Dienstwaffen auf ihre Rücken gleiten, wo sie für die nächste Zeit in unabgesprochen doppelter Altmännerhaltung lagerten. Wie interessierte Käufer die Galerie, so inspizierten die Kommissare den Tatort, den ihnen der Besitzer im Keller des Gebäudes präsentierte.

Der Mann wies auf vier rechteckige Werke, die, in äußerst transparenter Luftpolsterfolie verpackt und mit Eckenschutz versehen, auf einem langen Podest darauf warteten, endlich befreit und nach oben geholt zu werden. Das Gemälde vier stand auf einer kurzen und nicht auf einer langen Seite seines Rahmens, die Schöpfung drei auf einer langen, die Arbeit zwei ebenfalls auf einer kurzen und das Objekt eins auch auf einer kurzen Seite. „Dort, die da, das sind sie!“, erklärte der Galerist Bonow. „Frisch von vier aufstrebenden Künstlern aus der Gegend angeliefert!“ Haller und Barth warteten auf die Fortsetzung der Geschichte des gemeldeten Einbruchs, aber die vermochten sie auch in der Ferne noch nicht zu erkennen, weil der Mann im grauen Pullover schwieg. Kriminalhauptkommissar Haller – noch immer unter dem Eindruck des letzten Kommunikationsseminars stehend – versuchte, auch hier eine der dort anstrengend oft erwähnten Brücken zu bauen. „Und nun fehlt ein Kunstwerk, weil vorher fünf hier lagerten?“, begann er mit einem ersten Vorschlag zum Tatgeschehen, dem gleich ein zweiter folgte: „Oder ein Gemälde wurde beschädigt?“

Hallers Ergebnis „gut“ auf der Teilnahmebescheinigung des Seminars schien doch nicht ohne Grund kein „ausgezeichnet“ gewesen und nicht nur aus einer schlechten Laune der Seminarleiterin heraus erteilt worden zu sein, denn der Galeriebesitzer sah Haller verständnislos an. „Fünf Werke? Erkennen Sie hier auf dem Podest einen Platz, wo ein fünftes gestanden haben könnte? Ich nicht! Beschädigt ist auch keines, das sehen Sie doch! Ich kann Ihnen meine Lesebrille leihen, wenn Sie nicht sehen, dass Sie da nichts sehen! Und wie sollte jemand durch die Verpackung hindurch ein Bild beschädigen?“

Weil beides also in diesem merkwürdigen Fall nicht der

„Und nun fehlt ein Kunstwerk, weil vorher fünf hier lagerten?“

Fall war, wussten Haller und Barth noch immer nicht, was eigentlich geschehen war. Sie sollten es aber bald erfahren, denn der Galeriebesitzer bat sie nach oben in sein Büro, wo er ihnen ein vor dem angeblichen Einbruch aufgenommenes Foto zeigen wollte. Dort