Lucinde ist 50+

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… und fragt sich, warum man früher aufstehen sollte als nötig

Lucinde Hutzenlaub, 53, hat vier Kinder und einen Job als Kolumnistin bei DONNA
FOTO: TIM STEMMER; HAARE & MAKE-UP: MELANIE FILBERT/FAME AGENCY

Ich bin Fan von Michelle Obama. So souverän, humorvoll und klug wäre ich gern. Neulich habe ich gelesen, dass sie ihren Erfolg darauf zurückführt, dass sie Mitglied im sogenannten 5 a. m. Club ist. Jetzt bin ich unsicher, ob sie sich noch als Vorbild für mich eignet. Auch Gwyneth Paltrow, Richard Branson und Heidi Klum schwören darauf, um fünf Uhr aufzustehen, um 20 Minuten Sport zu treiben, sich 20 Minuten der Tagesplanung zu widmen und dann 20 Minuten zu lesen, eine Sprache zu lernen oder sonst etwas Persönlichkeitsentwickelndes zu tun. Wenn sie fertig sind, ist es erst sechs. Und die brauchen keinen Kaffee, nicht einmal einen Bulletproof Coffee (obwohl der Butterkaffee gerade gehypt wird).

Tja, der frühe Vogel fängt wohl doch den Wurm. Das mag für Lerchen, also Menschen, die gern früh aufstehen, stimmen. Aber für Eulen, die spät ins Bett gehen, nicht. Was ist aus dem Biorhythmus geworden? Und was mit den Jahreszeiten? Wenn Vögel im Sommer zwitschern, fällt das Aufstehen leichter als im Winter, wenn es dunkel und kalt ist – und überhaupt sinnvoller wäre, bis zum Frühling im Bett zu bleiben.

Ich bin zwischen 14 und 19 Uhr am produktivsten. Und nach dem Abendessen. Aber weil ich Michelle Obama toll finde, probiere ich den 5 a. m. Club doch mal aus. Und stelle fest: Wenn ich nachts in meine Laufschuhe steige, bin ich um zehn wieder müde. Und habe den ganzen Tag diffusen Nebel im Kopf, der mich auch schon um 5.20 Uhr daran hindert, irgendetwas von dem zu

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