Nicht nur ganz Dänemark ist verrückt nach Mary
TEXT Julia Werner
v Viel ist über Mary, Dänemarks neue Königin, geschrieben worden. Zunächst hatte ihr Mann Frederik angeblich eine Affäre mit einer „Mexican socialite“ (auf dem Foto war er in Madrid mit einer Frau in weißer Bluse zu sehen). Dann, am Silvesterabend, verkündete unsere Lieblingskönigin, die seit 52 Jahren das Zepter und die Zigarette schwang, ihre Abdankung. Adelsexperten unkten, Königin Margrethe habe sich zu diesem Schritt gezwungen gesehen, um die Ehe ihres Sohns zu retten, weil Mary unbezahlbar für die dänische Monarchie sei. Es folgten Fotos von Marys besten Looks sowie ein zunächst verunglückter Kuss nach Frederiks Krönung auf dem Palastbalkon.
Der Klatsch machte uns nicht schlauer in Sachen Mary. Der Stil der 52-Jährigen ähnelt dem von Prinzessin Kate (mit der sie auch oft verglichen wird). Vielleicht weil beide einen gutbürgerlichen Background haben? Gemeinsamkeiten hat sie auch mit Königin Letizia von Spanien, weil beide echte Working Girls mit Karrieren waren, bevor sie ihre Prinzen heirateten. Aber während man in Kates Gesicht bei jedem Auftritt ihre Meinung ablesen kann und bei Letizia die verbitternden Folgen des Hofprotokolls, bleibt bei Mary ein einziges strahlendes Lächeln. Und das wirkt nie aufgesetzt, sondern echt. Nicht nur deswegen ist sie in Dänemark längst so beliebt wie ihre Schwiegermutter. Es sind eben immer die Frauen, die den angestaubten Monarchien neues Leben einhauchen. So wie damals Königin Margrethe, die Intellektuelle, die nicht nur Kette rauchte, sondern unter Pseudonym einen Roman von Simone de Beauvoir übersetzte, Tolkien illustrierte und die royale Ansprache ans Volk revolutionierte, also direkter mit ihnen sprach als jemals zuvor. Das war zuweilen etwas schroff, wie 1984, als sie ihr Volk im Fernsehen für ihre „dummdreisten Bemerkungen“ über Einwanderungen rügte. Wer aber ist die Frau, die jetzt in ihre Fußstapfen tritt?
Königin Mary Elizabeth von Dänemark, als Mary Donaldson in Hobart, Australien, geboren, ist die Tochter eines Mathematikers und einer Uni-Sekretärin. Fast ihre gesamte Kindheit verbrachte sie in Tasmanien. Sie studierte Wirtschaft und Recht und begann eine Karriere in Werbeagenturen in Melbourne und Schottland, dem Geburtsland ihres Vaters. Dann, während der Olympischen Spiele 2000 in Sydney, änderte sich alles. Der heutige König von S
