Von Schmökern und Schwarten

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Stellv. Chefredakteur

Gedanken zum Wochenende

Fotos: Imago Images, iStock, kungahuset.se/HRH The Crown Princess

Demnächst, liebe Leserin und lieber Leser, kommt ein Umzug auf mich zu. Und der bringt mich schwer ins Grübeln. Normalerweise wäre das ja ein guter Anlass, Dinge zu entsorgen, die man lange nicht mehr auf dem Schirm hatte – gelesene Bücher zum Beispiel. „Sofort weg mit den nutzlosen Staubfängern!“, sagen die einen. Ich dagegen sage: „Auf keinen Fall!“ Denn Bücher einfach wegzuwerfen – das bringe ich einfach nicht übers Herz! Jedem, der bei mir zu Hause vorbeischaut, ist das sofort klar. Als ich mal den Notarzt rief, staunte der erstmal über meine übervollen Buchregale, bevor er sich gelangweilt meinem Blutdruck widmete. Ein anderes Mal wollte ein Handwerker wissen, ob ich mit den unzähligen Schwarten und Wälzern handeln würde, weil’s bei mir so ausschaue wie beim detektivischen Buchhändler „Wilsberg“ im ZDF. Und ein alter Freund, der zu Besuch kam, fragte mich ängstlich nach der Statik des Hauses und gab zu bedenken, dass Stockwerke auch einbrechen können ...

Doch nichts und niemand hätte mich dazu bewegen können, Bücher im Altpapier-Container zu begraben. Das täte mir in der Seele weh! Am schlimmsten, wenn es um Romane geht, die mich in der Vergangenheit womöglich mal zum Weinen oder zum Lachen gebracht haben. Bücher sind für mich wie Freunde, die mich mit ihren Gefühlen und Gedanken inspiriert und geprägt haben. Und das schon seit Kindertagen. In irgendeiner Ecke liegt sicher noch mein Lieblingsschmöker aus dieser seligen Zeit: