Unterwegs im Osnabrücker Land

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Reise

Zwischen Schloss- und Giebelromantik

Seit 600 Jahren ist Schloss Ippenburg, mehrmals erneuert, im Besitz derselben Adelsfamilie. Sie lädt ab Mai jeden Sonnund Feiertag in ihren Garten ein
Schloss Iburg: Das perspektivische Deckengemälde im Rittersaal zieht Betrachter in eine antike Tempel-Illusion

Sumpfland war es, in das zunächst eine Burg und darauf folgend ein Schloss gesetzt wurde. Dazu kam ein weitläufiger Park im englischen Stil, der jedoch über Jahrhunderte in Dornröschenschlaf verfiel, bis ins späte 20. Jahrhundert.

Schloss Ippenburg ist heute für seine vielfältigen Gärten berühmt. Einige Teile, wie die Ranken an den hellen Sandsteinmauern, wurden bewusst nur oberflächlich gezähmt, andere zu robusten Küchen- oder eleganten Blumenbeeten umgestaltet. Doch auch das Bauwerk selbst ist eines der imposantesten des Osnabrücker Landes.

Die große Pracht des Landlebens

Noch gut 30 intakte Adelssitze und Klöster zählt die Region im Südwesten Niedersachsens. Doch auch die Bauernhäuser hier wirken oft geradezu herrschaftlich. Denn die wasserreiche, fruchtbare Landschaft brachte Wohlstand.

Die Windmühle Lechtingen mahlt schon seit 1887. Jeden Samstag kann man im Laden nebenan dreierlei Mehlsorten kaufen
Unter einem weiß-rosa Blütenhimmel können sich selbst sportlichste Ausflügler nicht der Romantik erwehren

Dessen Größe sollten vor allem die hervorstehenden und reich verzierten Giebel darstellen, die Anreisende aus ihren Kutschen frühzeitig bewundern konnten.

Heute zieht es die Neugierigen vor allem per Fahrrad von einer zur anderen historischen Schönheit, auch das ein Trumpf des flachen Nordens. Dabei weht einem im Frühjahr ein süßlicher Duft um die Nase, denn mit den Pfirsichbäumen beginnt die Obstblütezeit, gefolgt von Kirschen, dann Birnen und Äpfeln. Bis zur Ernte dauert es noch, doch zumindest in die prallrunden Schlusslichter des Vorjahres können wir noch reinbeißen.

Als Stärkung während der Fahrt am besten in Kuchenform. An der Artland-Route, die auf rund 140 Kilometern in Ringform durch das gleichnamige Gebiet nördlich von Osnabrück führt, finden sich dafür viele Hofcafés. Neben ihrem besonderen Reichtum an schicken Fachwerkhöfen führt sie auch an Klöstern, Schlössern und historischen Windmühlen vorbei. Sogar 5000 Jahre alte Siedlungsspuren liegen am Weg: Hühnengräber aus gigantischen Findlingen in den Ankumer Höhen. Mit maximal 142 Metern werden sie ihrem Namen aber nur für norddeutsche Verhältnisse gerecht. Wer es etwa als Wanderer ein wenig steiler mag, sollte eher den Südrand des Landkreises Osnabrück aufsuchen. Dort bildet der Teutoburger Wald seine erste

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