Reise
Wo Aphrodite aus dem Meer stieg
Gerade in den Abendstunden, wenn die Sonne dramatisch malt und Gischt die eigenen Knöchel umspielt, fällt die Vorstellung nicht schwer: Wie die „Schaumgeborene“ aus dem schimmernden Wasser stieg. Viel wilder und ungestümer muss es gewesen sein als sich das Mittelmeer am Südosten Zyperns üblicherweise zeigt.
Viele götterreiche Legenden ranken sich um die Insel, doch Aphrodite hinterließ hier ohne Zweifel den größten Eindruck. Als Sinnbild der Romantik ziehen oft Frisch- und Langverliebte an den nach ihr benannten Strand. Aufgeteilt in winzige Kieselbuchten, umringt von Oleanderbüschen und mit kantigen Felsen im flachen Wasser, erinnert er an die wilde, pure Leidenschaft, die Aphrodite empfunden haben soll. Zugegeben, nicht nur für einen Mann – aber wohl besonders für Adonis.
Quell sinnlicher Naturerlebnisse
Auf Zypern sollen sie sich Liebesnester geschaffen haben, etwa eine Grotte, von deren zehn Meter hohen Felswänden zwei Wasserfälle stürzen und in der Lianen für die Beschwingten bereit hängen. Eine Statue des Paares markiert den Eingang zu den „Bädern des Adonis“, die am Ende eines Pfades zwischen Eukalyptusbäumen und Zypressen smaragden leuchten. Von rauschhafter Zweisamkeit scheint dieser Ort zu erzählen, doch auch für zarte Verführungen hat Zypern Platz, besonders im Frühjahr. Dann überziehen süße Düfte die Hänge am Rande des Troodos-Gebirges. Die Ma ndelblüte umschm iegt die grüne Lunge im Landesinneren der griechischen Republik mit einem weiß-rosa Band. Und kaum verflüchtigt sich dieser süß duftende Mädchentraum, folgen ihm weitere Blüten von Äpfeln, Birnen und Pfirsichen.
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