Fit & gesund
ORTHOPÄDIE-SPRECHSTUNDE
FOLGE 33
Autsch! Plötzlich schießt der Schmerz durch den großen Zeh, reißt Betroffene sogar aus dem Schlaf.
Das ist typisch für einen akuten Gichtanfall. Eine frühe Therapie ist wichtig, erklärt Dr. Frank Sommerfeld, Orthopäde aus Dachau und Mitglied im Deutschen Orthopädie Netzwerk DON (siehe unten).
UNSER EXPERTE
Dr. med. Frank Sommerfeld ist Facharzt für Orthopädie in Dachau und Mitglied im Deutschen Orthopädie Netzwerk (DON)
Wodurch werden die Beschwerden ausgelöst?
„Der Gichtanfall entsteht, wenn sich aufgrund eines erhöhten Harnsäurespiegels (med. Hyperurikämie) Harnsäurekristalle anreichern – und zwar bevorzugt an den Gelenken (siehe Grafik, Mitte), aber auch an Sehnen oder unter der Haut. Dann wird unser Immunsystem sofort aktiv und bekämpft diese Kristalle. Es kommt dadurch zu schmerzhaften Entzündungen, begleitet von Rötungen und Schwellungen. Ganz typisch ist: Gicht beginnt oft am Grundgelenk der Großzehe. Doch selbst wenn diese Symptome nach einem schmerzhaften Anfall meist von allein wieder nachlassen, sollte weiteren Anfällen unbedingt vorgebeugt werden. Denn diese Stoffwechselerkrankung kann den Gelenken schwer schaden.“
Wie senkt man den Harnsäurespiegel?
„Zu einer Akuttherapie gehören antientzündliche Schmerzmittel, etwa Ibuprofen, und Kühlung. Auch entzündungshemmendes Kortison kann in das Gelenk gespritzt werden. Vorbeugend unterstützen bestimmte Medikamente die Ausscheidung von Harnsäure, beziehungsweise mindern die Harnsäureproduktion. Eine Umstellung der Ernährung ist unumgänglich. Die Patienten sollten dann möglichst purinarm essen, also vor allem pf lanzenbasiert. Purine sind Zellbau