Überfüllung, Kostenexplosion: Deutsche Tierheime schlagen ALARM
Nach Corona suchen so viele arme Tiere EIN NEUES ZUHAUSE
Corona-Tiere sorgen noch immer für volle Käfige in den Einrichtungen, Kosten für Tierarzt und Haltung steigen. Die Helfer sind überall am Limit
Die Lage in unseren Tierheimen wird immer dramatischer. Denn sie sind voll. Dauerhaft voll. Und eine Besserung ist nicht in Sicht. „Mindestens drei Viertel der Einrichtungen können derzeit kein Tier mehr aufnehmen. Denn wir haben immer mehr Tiere, die länger bleiben und einen höheren Betreuungsbedarf haben“, erklärt Thomas Schröder vom Deutschen Tierschutzbund. In Europas größtem Tierheim in Berlin etwa ist vor allem bei den Hunden die Situation mehr als angespannt. „Hier haben wir noch immer einen Aufnahmestopp. Unsere Hundehäuser sind mit rund 300 Tieren einfach randvoll“, so Sprecherin Christine Streichan.
Auch im Tierheim Leipzig sind die Kapazitäten ausgeschöpft, warnt dort Geschäftsführer Michael Sperlich: „Eine Aufnahme von Tieren aus Privathaltung ist hier nur noch in Ausnahmefällen möglich.“
Pandemie-Ansturm hat den Markt verstopft
Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen werden immer noch Tiere, die während der Pandemie angeschafft wurden, im Tierheim abgegeben. Und vor allem Corona-Hunde sind schwer zu vermitteln. Denn in der Hochphase der Pandemie hatten viele Hundeschulen geschlossen. „Also konnte keiner Hilfe kriegen, wenn er einen neuen Hund aufgenommen hat“, erläutert Schröder. „So gibt es viele tolle Hunde, nur leider sind viele schlecht erzogen.“ Oder es sind Hunde von einer Rasse, die nicht in dem Bundesland, in dem sie aufgefunden wurden, gehalten werden dürfen. Auch diese werden häufig zu „Langsitzern“. Genauso wie Tiere, die ihren Besitzern von Veterinärämtern entzogen wurden. „Dieses Tier darf dann nicht in die Vermittlung, weil der Besitzer es ja eigentlich wieder zurück haben möchte“, weiß der Verbandspräsident. Speziell in Leipzig ist ein weiteres großes Problem die Unvermittelbarkeit von Reptilien. „Fast alle unsere Schlangen und Schildkröten kommen aus amtlichen Einweisungen oder als Fundtiere“, erzählt Sperlich. „Insbesondere größere Würgeschlangen haben keinen Vermittlungs-markt, weil es dafür kaum Interessenten gibt. Der Trend ist vorbei, die Tiere werden aber durchaus 30 Jahre und älter.“ Früher tauschten Tierheime bei vollen Zwingern schon mal einige Tiere untereinander aus.
Doch jetzt sind alle Einrichtungen zu voll. „Zudem ist der Umgang mit schwierigen Hunden etwa in der üblichen Tierpflegeausbildung