Die Rückkehr der geheimnisvollen Wald-Katzen

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DÖRTE APEL

Hier wird’s LUCHSteufelswild – zum Glück!

Schön die Pinselohren spitzen! Ob diese Luchs-Familie ahnt, dass sie bald Gesellschaft bekommt?
Fotos: imago images, dpa, Cuddeback/Luchs Thüringen, BUND/Universität Göttingen, WWF

Anfang Mai ist es so weit, dann werden im Thüringer Wald die ersten Luchse wieder einziehen – nach über 180 Jahren! „1843 wurde der letzte hier geschossen“, erklärt Dr. Max Boxleitner: „Sie waren in ganz Westeuropa flächendeckend ausgerottet.“ Doch in wenigen Wochen soll das rund 200 Quadratkilometer große Mittelgebirge wieder wilde Heimat von Europas größter Raubkatze werden.

Der Plan: Bis 2027 insgesamt 20 Tiere auswildern, „damit eine stabile Population entsteht“, sagt Max Boxleitner. Er ist Geograf und Umweltwissenschaftler beim WWF Deutschland und einer der Leiter des Projekts „Luchs Thüringen“. Zusammen mit dem BUND Thüringen hat er in den letzten drei Jahren Bündnispartner für den Luchs gesucht – und gewonnen. Inzwischen ist das Projekt ein Zusammenschluss aus zehn verschiedenen Organisationen.

„Die erste Auswilderung wird ein Meilenstein für uns alle“, sagt Max Boxleitner. Auch für die Luchse Europas, denn: Die Population im Thüringer Wald soll die Tiere mit den Pinselohren untereinander vernetzen. „Im Harz und im Bayerischen Wald sind sie schon angesiedelt, aber bislang ist der Austausch gering.“

Kein Wunder: Das scheue Tier geht am liebsten allein auf die Pirsch, sucht sich bis zu 400 Quadratkilometer große Reviere … „Von Natur aus tut sich der Luchs schwer, aus eigener Kraft zurückzukommen, im Gegensatz etwa zum Rudeltier Wolf“, stellt Max Boxleitner klar.

Dabei wäre er so wichtig. Nicht nur für die Artenvielfalt – auch für das Ökosystem Wald. Max Boxleitner: „Der Luchs kann helfen, es im Gleichgewicht zu halten. Seine Beute sind nämlich Rehe und kleine Hirsche. Und genau die verursachen oft großen Schaden an nachwachsenden Bäumen, weil sie die Triebe abknabbern.“ Die Katzen mit den Pinselohren könnten den Reh-Bestand verringern – und es so dem Wald einfacher machen, nachzuwachsen.

Und für ähnlich große Diskussionen wie jüngst der Wolf sorgen? „Nein. Luchse sind grundlegend anders als Wölfe. Einzelgänger und Pirschjäger, die Erfahrungen aus anderen Luchsgebieten nach nur sehr selten Nutztiere angreifen. Man muss keine Angst vor ihm haben.“

Für ihn selbst wäre eine Begegnung in freier Wildbahn „ein S

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