Nur so verhindern wir Katzenleid!

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Zwei Millionen Katzen leben hierzulande auf der Straße und kämpfen Tag für Tag ums Überleben. Ein riesiges und ein kaum bekanntes Tierschutzproblem. Dabei gäbe es eine einfache Lösung – haben unsere Reporterinnen Cécile Hoeborn und Alexandra Kemna recherchiert

Lea Schmitz

Tierschützer fordern Kastrationspflicht:

Haben sich zwei Katzen lieb, gibt es schnell Nachwuchs – doch der hat auf der Straße keine rosige Zukunft

Traurige Augen, hängende Schnurrhaare, eingefallenes Bäuchchen: Auf der Suche nach ein bisschen Schutz sind zwei kleine Kätzchen mitten im Industriegebiet in einen alten Reifen gekrochen. Was für Katzen mit einem Zuhause selbstverständlich ist, das haben diese Straßenkatzen nie erlebt: Streicheleinheiten, ein sicheres und warmes Plätzchen zum Schlafen, ein Napf voll Futter. Millionen streunende Samtpfoten schlagen sich in Parkanlagen durch, in Kleingärten, auf Friedhöfen und Müllhalden. Und sie vermehren sich so rasant wie sich ihr Leid vergrößert. „Die Not der Straßenkatzen ist in den letzten Jahren klammheimlich zu einem der größten Tierschutzprobleme in Deutschland geworden“, sagt Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund.

Wie kann das sein? Als Hauptgrund für die unkontrollierte Vermehrung nennt Schmitz die fehlende Kastrationspflicht für Hauskatzen mit Freigang. Zwar gebe es vereinzelt Regelungen in Städten und Gemeinden. Die seien aber völlig unzureichend, um das Problem in den Griff zu bekommen.

Biologin und BILD der FRAU-Haustier-Expertin Kate Kitchenham rechnet vor: „Wenn nur ein Halter seinen Freigängerkater oder seine Freigängerkatze nicht kastrieren lässt, entstehen neue Katzenkinder, die sich schon nach fünf Monaten paaren und wiederum neue Junge zeugen. So kann eine Katze es rein theoretisch in zehn Jahren auf 200 Millionen Nachkommen bringen.“

Mit schlimmen Folgen:

99 Prozent der aufgefundenen Streuner sind krank. Viele haben Parasiten, sind unterernährt oder leiden an Katzenschnupfen. „Zusätzlich sind sie auch eine Bedrohung für das Überleben vieler Wildvogelarten“, erklärt Kitchenham.

Tierheime und Tierschutzvereine investieren viel Zeit, um den Katzen zu helfen: Sie errichten Futterstellen, päppeln unterernährte Tiere auf, lassen sie kastrieren, kennzeichnen, registrieren und tierärztlich versorgen. Das kostet viel Zeit und viel Geld. Die kleinen Kämpfer sind jedoch, nachdem sie von der Straße gerettet wurden, meist nicht vermittelbar. Denn insbesondere wenn die Katzen auf der Straße geboren wu

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