10 Jahre länger leben

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Das 10-Punkte-Programm gegen stille Entzündungen

Ein paar einfache Veränderungen im Alltag schützen vor den häufigsten Zivilisationskrankheiten, die durch unerkannte Entzündungen entstehen, so Dr. Peter Niemann, Arzt für innere Medizin in den USA

Fotos: Penguin Random House/The Studio and Tad D. Meddaugh, Trias, Jump, iStock (3), Shutterstock

BILD DER FRAU

Dr. Niemann: Eigentlich dienen Entzündungen unserem Schutz. Das Immunsystem bekämpft mit ihnen eine Gefahr, z. B. Viren, Bakterien, Pestizide, UV-Strahlen, Kälte, Feinstaub, Mikroplastik… Bedenklich wird es, wenn die Abwehr ihre Aktivitäten nicht wieder einstellt, nachdem die Bedrohung vorbei ist. Dann kann sich über viele Jahre hinweg unbemerkt eine stille Mikro-Entzündung entwickeln – ohne typische Symptome. Zum Beispiel im Zahnfleisch, den Muskeln, den Lymphknoten oder im Gehirn. Ihre Entzündungssignale werden über das Blut im Körper verteilt, können auf Organe oder Funktionssysteme überspringen. Sie schwächen den Körper dann von innen heraus.

Viele Menschen erwerben sie durch ihren Lebensstil: Bewegungsmangel, Rauchen, Dauerstress, Schlafmangel. Vor allem aber durch eine zu kalorienreiche Ernährung mit vielen Transfettsäuren, Übergewicht mit zu viel innerem Bauchfett. Es sondert hormonähnliche, entzündliche Botenstoffe in den gesamten Körper ab.

50 Prozent der Deutschen leiden an chronischer stillen Entzündung. Sie führt bei vielen Menschen zu Allergien, Krebs, Arthritis, Herzinfarkt, Diabetes, Schlaganfall, Bluthochdruck. Ebenso zu Haut-, Darmkrankheiten, ständigen Infekten. Und Alterungsprozesse laufen im Zeitraffer ab.

Gerade bei den Lifestyle-Faktoren können wir effektiv an antientzündlichen Stellschrauben drehen. Das erzielt schon nach vier bis sechs Monaten Wirkung und kann das Leben verlängern. Denn stille Entzündungen beeinflussen alle Mechanismen, die als Hauptursache des Alterns gelten: Sie verkürzen die Telomere, die wie ein Schutzschild über den DNA-Erbinformationen liegen, beschleunigen chemische Veränderungen in der DNA, fördern Zellschäden.

BUCH-TIPP

So fangen Sie an, jung zu bleiben

„Eine besonders hohe Dichte an Antioxidantien gegen Entzündungen haben z. B. Heidel-, Brom-, Himund Johannisbeeren“, so Dr. Peter Niemann. „Aber auch Kiwis, Kirschen, Pflaumen, rote Weintrauben.“ Und bitte so regional und saisonal wie möglich einkaufen. Ganz wichtig:

Dazu weniger Zucker, Weizenmehl, Milch, Transfette und gesättigte Fettsäuren, die besonders in dunklem Fleisch stecken, essen. Noch mehr antientzündliche Lebensmittel stellen wir Ihnen auf S. 12 vor.

Chronischen Stress verringern, z. B. durch Gehmeditationen, Autosuggestionen, Selbsthypnose, Achtsamkeits-Atmung, Qigong oder

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