Mörderisch schönes Sylt

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REISE

Autorin Eva Ehley zeigt uns ihre Krimi-Insel

Der Himmel strahlt, das Dünengras wiegt sich im Wind und mittendrin der Leuchtturm. Entdecken Sie die schöne Nordseeinsel mit den Augen der beliebten Schriftstellerin

So unersetzlich wie die Dünen sind die beiden Leuchttürme (hier: List-Ost) auf der flachen Landzunge „Ellenbogen“
Ausflugsschiffe wie die Gret Palucca schippern Neugierige und Nostalgiker zu Austernbänken und zu Seehunden
„Das muss Sylt sein“, wussten die Seefahrer früher beim Blick aufs Rote Kliff. Denn es ist einzigartig an deutscher wie dänischer Küste
Von wegen Schickeria: In der Kampener Vogelkoje finden Naturliebhaber eine der vielen wildnatürlichen Facetten Sylts

Die Sonne mag sich gerade erst aus dem Bett heben, der Wind aber ist immer da – pfeift über die wenigen, vereinzelten Reetdächer und drückt auf die Dünengräser. Hinter dem Leuchtturm treffen Wattenmeer und Nordsee aufeinander und führen ihren Wirbeltanz auf.

Der Ellenbogen von Sylt ist nicht nur der Insel, sondern außerdem Deutschlands nördlichster Punkt. Der angewinkelte Arm, als Landzunge bis auf ein kleines Verbindungsstück von Wasser umgeben, ist kaum bebaut. „Tolle Dünen, Weitblick und diese endlose Einsamkeit“ schwärmt Autorin Eva Ehley und verrät: „Im nächsten Roman spielt auch dieser Ort eine Rolle“. Wie der Ellenbogen ist aber auch der Ausgangspunkt ihres jüngsten Sylt-Krimis ein Vogel-und Naturschutzgebiet.

Wandern zwischen Watt und Wellen

Die Kampener Vogelkoje wurde einst Tausenden Wildenten zum Verhängnis, heute ziehen sich um die alten Becken und Reusen dichte Farne und Zitterpappeln, wachsen wilde Beeren und ragen schiefe, knorrige Stämme in die Luft. Doch auch hier wird der Weg lichter, führt auf einen Deich und zum Blick über das Watt. Es sind diese Momente in der Abgeschiedenheit, die es der Berlinerin angetan haben. Regelmäßig zieht es sie auf die Insel, auf der ihr Mann schon in der Kindheit jährlich urlaubte. Oft reist sie mit ihm und ihren Kindern, aber gern auch allein. Gerade dann nimmt sie sich Zeit für lange Radtouren oder stundenlange Spaziergänge – und entdeckt immer wieder Neues. Im letzten Frühjahr stieß sie so z.B. auf „Onkel Johnny’s“, ein Pfahlbau-Restaurant am Strand im Norden von Wenningstedt. Es liegt am Dünenwanderweg, der nach Kampen führt, hinweg über das Rote Kliff. Das Felsmassiv ragt nicht nur im Sonnenuntergang in feuriger Farbe über dem Strand empor. „Der Höhenweg ist eine meiner liebsten Spaziergangsrouten. Man guckt auf den Strand, man guckt auf das Meer und läuft zu