Warum tun uns ein paar Extra-Kilos gut?

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Sprechstunde

Mit Schlankheitsidealen räumen Studien jetzt auf: Ein paar Kilo mehr schützen uns – wenn sie an der richtigen Stelle sitzen

Die Tage sind in der kühlen Jahreszeit kurz - im gleichen Maße steigt unser Bedürfnis nach Wärme, Behaglichkeit, Süßigkeiten und leckerem Essen, das im Winter auch gerne mal deftig ausfällt.

Oft dürfen wir mehr wiegen als wir denken

Doch keine Panik vor ein paar möglichen Wohlfühlpfunden zu v iel: Mediziner haben herausgef unden, dass es gesund ist, ein paar Kilo mehr auf den Hüften zu haben. Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 27 leben statistisch sogar am längsten. Das entspricht bei einer Größe von 1,70 Meter etwa 80 Kilogramm. Wichtig dabei ist nur, dass die Fettpölsterchen gut über den Körper verteilt sind – also nicht hauptsächlich am Bauch sitzen. Wenn sich das Fett größtenteils am Bauch ansammelt, erhöht sich die Gefahr für Infarkte und Schlaganfälle.

Fett kann vor Krankheiten schützen

Die Auswertung von mehr als 40 Studien zeigt Erstaunliches: Ein paar Kilogramm mehr können Osteoporose, Diabetes und sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindern. Eine mögliche Erklärung: Das an Hüfte, Po und den Beinen sitzende Fett produziert hilfreiche Hormone, die zum Beispiel unsere Arterien vor Verkalkung schützen und den Blutzuckerspiegel kontrollieren. Zudem verringern die Speckpolster bei stark übergewichtigen Menschen (BMI über 30) die Wahrscheinlichkeit, dass sie zu Suchtmitteln wie Tabak, Alkohol und anderen Drogen greifen. Denkbar ist, dass das Belohnungszentrum im Gehirn schon durch die reichhaltige Ernährung und das Fettgewebe genug aktiviert ist und somit keine stärkeren Reize mehr benötigt werden.

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