Starke Frau – schwache Ehe

2 min lesen

Folge 185

Königin Dina

Geschichten aus vergangenen Zeiten

Sie war schön. Sie war klug. Und die nobelsten Schulen Englands hatten ihr den letzten Schliff gegeben. Keine Frage: Dina bint Abdul-Hamid (1929-2019) war eines Herrschers würdig.

Doch als sie mit Jordaniens König Hussein (1935-1999) das Band der Ehe knüpfte, wurde deutlich: Wenn die „Chemie“ nicht stimmt, verliert auch der edelste Stoff seine Wirkung.

Dina erscheint als die perfekte Wahl

Dina wurde 1929 in Kairo geboren. Sie entstammte dem Haus der Haschimiten, das seinen Stammbaum auf den Propheten Mohammed zurückführt. Auch die jordanischen Monarchen gingen aus der Dynastie hervor.

Die spätere Königin war das Produkt einer Oberschicht, die in der arabischen Kultur wurzelte – aber in der Welt zu Hause war. So erhielt Dina ihre Ausbildung in einem englischen Internat. Der Weg nach Cambridge war vorgezeichnet.

An der Elite-Universität studierte sie Literatur. 1952 begegnete Dina einem Royal, der ebenfalls in England weilte. Hussein war sechs Jahre jünger als sie – aber bereits König von Jordanien! Dass sich das Herz zum Herzen fand, lässt sich keineswegs behaupten. Eher reifte in den folgenden Jahren ein Plan, den Husseins Mutter Zein (1916- 1994) beförderte.

Husseins Mutter Zein will im Palast den Ton angeben
Fotos: Getty Images

Die Königinmutter glaubte, dass eine ältere Frau den unerfahrenen König stützen könne. Zudem war Dina gut ausgebildet und von edlem Geblüt. 1954 verkündete der Palast die Verlobung, ein Jahr später heirateten Dina

und Hussein in Amman. Die Frischvermählten gingen auf Reisen – und merkten, dass sie sich eigentlich gar nicht verstanden.

Die Königin, willensstark und gebildet, strebte nach einer aktiven Rolle – wie sie Königin Rania (53) später ausfüllen sollte. Doch 1955 erschien das nicht nur Hussein abseitig, sondern vor allem seiner Mutter. Zein hatte die Hochzeit gefördert. Nun aber fühlte sie sich in ihrer Stellung bedroht. Sie versuchte, ihrer Rivalin die Flügel zu stutzen.

1956 brachte Dina eine Tochter namens Alia (heute 68) zur Welt. Doch das Baby konnte die Beziehung nicht retten. Nach kur