Danke für deine Liebe

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Wenn ein Vierbeiner erkrankt, steht man plötzlich vor einer schweren Entscheidung: Wann ist der richtige Zeitpunkt, ihn zu erlösen? Autorin Julia Meyerdiercks über den Abschied von Pudel Mintu

Während ich hier diesen Artikel schreibe, zittern meine Hände und meine Augen füllen sich mit Tränen. Schon wieder. Oder immer noch? Selbst mehrere Wochen nachdem unser geliebter Hund Mintu von uns gegangen ist, schmerzt es, über ihn zu sprechen. Und sehen Sie es mir bitte nach, ich verfasse diesen Beitrag auch zur Selbsttherapie. Denn Schreiben soll bei Trauer bekanntlich helfen. Und meine Trauer sitzt überraschend tief. Mintu ist nicht der erste Hund meines Lebens, aber zum ersten Mal spüre ich den Verlust so schmerzvoll und tränenreich. Denn unser schwarzer Pudel war etwas Besonderes. Eine Seele von Hund. Mein Seelenfreund. Ihn gehen zu lassen war eine der schwersten Entscheidungen meines Lebens. Und zugleich eine aus purer Liebe und Dankbarkeit.

Sein hohes Alter sah man unserem „Schnuffel“, wie meine Tochter ihn immer liebevoll nannte, überhaupt nicht an. Als Pudelmix hatte er immer einen sehr flotten, trippelnden und lustigen Schritt. Er wirkte wie ein junger Hüpfer. Auch sein lockiges Fell ist im Laufe der Jahre nicht sonderlich ergraut. Bis zuletzt liebte er es, unsere Hühner im Garten zu jagen (wofür es natürlich immer Ärger gab). Aber nie doll, denn wir wussten, unser Mintu tut keiner Fliege was.

Unglaublich, was meine Kinder alles mit ihm anstellen durften, als sie noch klein waren. Mintu machte alles mit. Er ließ sich in der Sandkiste einbuddeln, bis nur noch Schnauze und Schlappohren rausguckten. Er ließ sich brav im Bobby-Car-Anhänger durch den Garten fahren und war der Weltmeister im Fangenspielen. Seine Haken waren schneller als die von Kaninchen. Frech, fröhlich und verspielt war er. Können Sie sich vorstellen, wer nach der Schule immer als Erstes begrüßt wurde? Wenn die Kinder nach Hause kamen, erkannte Mintu sofort ihre Stimmung. Egal, ob sie traurig, beleidigt, sauer oder wütend waren. Er war da.

Mit seinem Tod geht auch für uns als Familie ein Lebensabschnitt zu Ende. Tim und Lina sind inzwischen 16 und 18 Jahre alt. Von klein auf war Mintu an ihrer Seite. Sein Tod hinterlässt bei uns allen eine große, schmerzvolle Lücke.

Eine Seele von Hund. Mit seinem Blick und seiner fröhlichen Art eroberte Pudelmix Mintu die Herzen aller im Sturm
Fotos: Gunnar Gellar
Ihre gesamte Kindheit über war er an ihrer Seite. Lina und Tim sind mit Mintu groß geworden und inzwischen 16 und 18
Der Krebs wuchs schnell und führte zu Inkontinenz. Die letzten Monate seines Lebens trug Mintu Windeln
Mintu, du warst der Herzenshund der Familie
Ein Bild aus glückli

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