„Ich war dein Leben, und du warst meins“

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Vor drei Jahren verlor die Schriftstellerin Elke Naters (61) ihren Mann Sven Lager (damals 57) an den Krebs. Plötzlich war sie Witwe. Über ihre Liebe und die Trauer hat sie ein hoffnungsvolles Buch geschrieben

„Ich dachte, der ist zu gut, um wahr zu sein.“ Eine lebenslange Liebe verbindet Elke Naters mit ihrem Mann Sven Lager – auch über den Tod hinaus

Alles ist gut, bis es das dann nicht mehr ist …“ Damit beginnt Elke Naters, über ihr Leben, ihre Liebe und ihren Schmerz, über den Abschied von ihrem Mann Sven zu schreiben. Wir haben mit ihr darüber gesprochen, wie ihr Mann ihr noch immer Kraft geben kann.

tina: Sie waren 30 Jahre lang ein Paar. Was haben Sie besonders an Ihrem Mann geliebt?

Elke Naters: Sven war ein großer, schöner und unglaublich feiner Mensch. Ich kenne niemanden, der so enthusiastisch, wertschätzend, empathisch, wirklich interessiert und superlustig ist. Er ist für mich auch jetzt noch so gegenwärtig in seinem Humor, seiner Leichtigkeit. Alles ist möglich, das war seine Einstellung. Er war der angstfreiste Mensch. Einfach machen und gucken, was daraus wird.

Sie schreiben in Ihrem Buch, er war Ihre „bessere Hälfte“ …

Im wahrsten Sinne. (lacht) Weil er der viel freundlichere Mensch von uns beiden war. Ich habe mich oft gefragt, wer mag mich jetzt überhaupt noch? Ohne ihn.

Und wie verändert sich Ihre Trauer?

Direkt nach seinem Tod habe ich mich amputiert gefühlt. Jetzt bin ich lebensfähig, nicht mehr roh. Ich kann meinen Alltag bewältigen, ihn ohne Sven gestalten. Das empfinde ich nicht mehr als schmerzhaft. Ich kann Freude empfinden. Was aber nicht verhindert, immer wieder von einer großen Sehnsucht oder einem Schmerz überrollt zu werden. Da sind kleine und große Momente, die ich nicht mit ihm teilen kann. Die Leere, ihn nicht mehr zu haben, bleibt. Kein Austausch mit ihm. Der größte Schmerz.

Wie fühlt sich die Verbindung zu Ihrem Mann heute an?

Ich lebe in unseren gemeinsamen Werten

Fotos: privat (2), Shutterstock, PR weiter. Mich auch jetzt aufblühen zu sehen – das wäre Svens Wunsch gewesen. Ohne diese Gewissheit und den Glauben daran hätte er nicht gehen können.

Er hat Ihnen das also zugetraut und konnte loslassen?

Ja, obwohl er das Leben mehr liebte als jeder andere, den ich kenne, konnte er schließlich gut gehen. Sein Tod war friedlich. Er hatte wenig später ein Lächeln auf dem Gesicht, das vorher nicht da war. Es war ein verschmitztes, gelassenes Lächeln. Als wollte er uns noch sagen: „Es ist doch ganz anders als gedacht. So kann Heilung also auch aussehen.“ Die letzte Nachricht von ihm. Das war der größte Trost.

Ein Zeichen des Verstorbenen, das klingt schön. Bekommen Sie heute noch welche?

Natürlich. Menschen, die mich im regnerischen Berlin plötzlich anlächeln, zu

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