STÖRENFRIEDE AM ARBEITSPLATZ
Wie machen sich Mitarbeiter bei ihren Vorgesetzten unbeliebt? Es gibt fünf typische »Problemfälle«, aber einer kommt besonders schlecht an.
Team und Teamleitung: Wenn diese Beziehung nicht stimmt, haben in der Regel die Rangniederen das Nachsehen. Umgekehrt können aber auch Vorgesetzte unter ihren Angestellten leiden. Nur was genau bringt sie zur Verzweiflung? Dazu haben zwei Psychologinnen von der privaten Wirtschaftshochschule WHU in Vallendar und Düsseldorf mehr als 1200 Führungskräfte befragt. Wie sie in der Zeitschrift »The Leadership Quarterly« schildern, fanden sie fünf Arten von Problemverhalten – darunter eines, an dem sich die Befragten besonders störten.
Zunächst interviewten Anna van der Velde und Fabiola Gerpott 20 weibliche und 20 männliche Führungskräfte zwischen 29 und 61 Jahren. 50 Prozent zählten sich zur unteren Führungsebene, 30 Prozent zur mittleren und 20 Prozent zur oberen Führungsebene. Gefragt wurden sie unter anderem nach Beispielen für destruktives Verhalten ihrer Untergebenen. Die Antworten ließen sich fünf Problemkategorien zuordnen:
∙ Störung des Teams: Antihaltung, Unzuverlässigkeit, Isolation, anderen die Schuld zuschieben
∙ Arbeitsvermeidung: absichtlich wenig oder schlecht arbeiten, an andere delegieren, Veränderungen ablehnen
∙ Selbstüberhöhung: sich selbst ins beste Licht stellen, andere schlecht machen, Rechthaberei
∙ Emotionale Instabilität: empfindliche und unberechenbare Reaktionen, persönliche Probleme priorisieren
∙ Extremes Kontaktverhalten: ständig den Kontakt zu Vorgesetzten suchen oder vermeiden – oder wechselnd
Diese Kategorien wurden mehr als 1200 weiteren Führungskräften vorgelegt: Wie sehr störte sie ein solches Verhalten? Wie häufig trat es bei ihren eigenen Mitarbeitern auf und wie oft bei denen anderer Führungskräfte? Außerdem absolvierten die Befragten einen kognitiven Test und gaben in einem Fragebogen Auskunft über ihre Persönlichkeit.
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