AUF DER SPUR DER SERIENKILLER

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Sie sind kaltblütig und brutal, grausam und bestialisch – und manche bringen Hunderte Menschen um. MACHT TÖTEN SÜCHTIG? Geschichten von acht Tätern, denen ein Mord nicht genug war

MICHAEL FUCHS

Serienmörder geben der Polizei häufig viele Rätsel auf

Es war ihre erste richtige Verabredung, ihr erstes Date. David Faraday und Betty Lou Jensen waren 17 und 16, beinahe noch Kinder. Doch in den USA alt genug, um Auto zu fahren. David holte Betty Lou mit dem Kombi seiner Mutter ab. Die beiden hatten sich erst eine Woche zuvor bei einer Veranstaltung ihrer Kirche im kalifornischen Vallejo kennengelernt und waren ziemlich verknallt ineinander. Sie wollten sich das Weihnachtskonzert in der Hogan High School anhören, erzählten sie ihren Eltern. Doch die zwei hatten etwas ganz anderes vor an diesem Abend des 20. Dezember 1968.

In Wahrheit fuhren David und Betty Lou erst zu einer Freundin, dann in ein Drive-in-Restaurant. Und irgendwann bog David von der Lake Herman Road ab und fuhr zu einer Stelle, die als „Lovers’ Lane“ bekannt war – ein Platz, an dem Pärchen sich näher kommen konnten, ohne dass es gleich die ganze Stadt mitbekam. Als gegen 23 Uhr ein Ehepaar an dem Parkplatz vorbeifuhr, sah es, wie im Wagen eine junge Frau ihren Kopf an die Schulter eines jungen Mannes lehnte.

Zwanzig Minuten später waren David und Betty Lou so gut wie tot. Ein Polizist fand sie auf dem Boden neben dem Auto liegend, von mehreren Kugeln getroffen. Das Mädchen starb noch am Tatort, der Junge auf dem Weg ins Krankenhaus.

Es waren die ersten beiden Morde des Zodiac-Killers, der bis 1970 mindestens fünf Menschen tötete, mit Pistolenschüssen oder Messerstichen. Nach seinen Taten schickte er Briefe an drei Zeitungen in der Region, in denen er sich zu den Taten bekannte. Unterzeichnet waren sie mit dem „Zodiac“-Symbol, das für den Tierkreis am Sternenhimmel steht. Außerdem befand sich in jedem Schreiben ein Teil einer verschlüsselten Nachricht. Darin sei seine Identität verborgen, so der Mörder. Der erste Teil wurde von einem Ehepaar dekodiert: „Ich mag töten, weil es so viel Spaß macht, es macht viel mehr Spaß als Wild im Wald zu jagen, weil der Mensch das gefährlichste Tier von allen ist. Töten gibt mir einen richtig guten Kick“, begann der Text. Seine Opfer, schrieb der Täter weiter, würden ihm nach seinem Tod im Paradies als Sklaven dienen.

Der Zodiac-Mörder gilt als einer der rätselhaftesten Serienkiller der USA, er wurde bis heute nicht identifiziert. Erst vor wenigen Jahren e


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