Schottlands wilder Nordwesten

2 min lesen

Reise

Natur pur mit rauem Charme

Um 1300 entstand Urquhart Castle als massive Festung. Die Ruinen auf der Landzunge im Loch Ness lassen die Macht der Bewohner noch erahnen
Dunvegan Castle, gebaut im 13. Jahrhundert und im 19. renoviert, dient heute als Museum (Eintritt: ca. 20 Euro)
Bei Highland Games messen sich harte Kerle und Frauen in Sportarten wie Baumstammwerfen. Viele Orte richten die Spiele aus .
Ab Ende April kommen zahlreiche Papageientaucher nach Schottland um zu brüten. Beste Sichtungschancen bieten die Inseln
Fotos: Alamy (2), stock.adobe.com (2), Karten: planstelle-karten.com (2),

Eine Ewigkeit könnte man hier stehen und nach schwimmenden Schatten im Wasser Ausschau halten. Auch wenn es nicht Nessie, das berühmte Seeungeheuer, sein sollte, zeichnet das windgetriebene Wechselspiel aus Sonne und Wolken mit den umliegenden Hügeln und der Ruine von Urquhart Castle mysteriöse Bilder auf die Oberfläche.

Loch Ness gilt vielen als Sinnbild der Magie der schottischen Highlands, die mit ihren hohen Bergen, tiefen Seen und uralten Gemäuern auch die Fantasie auf Reisen schicken. Doch die Küste, und mit ihr eine eigenwillig raue Inselwelt, zählt ebenfalls zu der Region, die sich über etwa zwei Drittel von Westschottland bis in dessen äußersten Nordzipfel erstreckt.

Rustikale Stadt und zauberhaftes Land

Idealer Ausgangspunkt für eine Erkundungstour ist Glasgow, auch wenn die Stadt noch zu den Lowlands zählt. Denn auch sie ist nicht glattpoliert, sondern zeigt stolz ihre wechselhafte Geschichte. Neben viktorianischen Prachtbauten erinnern rustikale Backsteinhäuser an die Zeit als derbe Arbeiterstadt. Teils futuristische Museen und Galerien weisen hingegen neue Kulturpfade. Als von der UNESCO betitelte „City of Music“ lässt sie Besucher aber auch nicht ohne den passenden Schwung auf die Reise gehen.

Dabei ist der Mietwagen nicht zwingend die erste Wahl, denn per Zug eröffnen sich oft Aussichten, die vermeintlich der Realität entgleisen. So erlangte das 380 Meter lange Glenfinnan-Viadukt weltweite Berühmtheit als Drehort der „Harry Potter“-Filme. Wie die Zauberschüler blickt man hier bei der Fahrt auf das wildgrüne Flusstal zu seinen Füßen, das zum Loch Shiel führt und umgeben ist von mal rundlichen, mal steilen Berghängen. Auch aus der Ferne ist der Blick zum schnaufenden Dampfzug darüber ein Höhepunkt für viele Wanderer. Häufiger aber hören die wohl das Schnaufen der Hochlandrinder. Die zotteligen Gesellen halten die oft rauen Winde locker aus und genießen die stets üppigen Gräser. Setzt man allerdings auf die Inseln über, sind vor allem die Herrscher der Lüfte präsent. Stolze Seeadler ziehen ihre Krei