Schönheit kommt von innen

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Dagmar hadert etwas mit dem Älterwerden. Und jetzt braucht sie auch noch eine Gleitsichtbrille! Hilflos steht sie beim Optiker und weiß nicht mehr weiter. Da kommt ein Mann herein, der die Beratung übernimmt …

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Am liebsten möchte ich eine Brille, die nicht nach Brille aussieht“, erklärte Dagmar der verblüfften Optikerin. Sie wusste, wie dämlich dieser Satz klang, aber sie meinte ihn ernst. Denn Dagmar war all die kleinen Demütigungen, die das Älterwerden mit sich brachte, so leid. Seit Jahren brauchte sie schon eine Lesebrille. Aber inzwischen machte es ihr Schwierigkeiten, im Theater die Gesichter der Schauspieler zu erkennen. Oder beim Autofahren Verkehrsschilder zu lesen. Mal abgesehen davon, wie lästig es war, dauernd die blöde Lesebrille herausfummeln zu müssen, wenn sie mal wieder halb blind vor einem Busfahrplan stand.

Sie fand den Mann äußerst attraktiv

„Willkommen im Club“, hatte die Augenärztin nur gesagt und auf ihre eigene Gleitsichtbrille gedeutet. „Von so etwas lassen wir uns doch nicht unterkriegen.“ Dagmar war sich da nicht so sicher. Was würde als Nächstes kommen? Ein Hörgerät? Es war doch zum Wahnsinnigwerden! Zumal sich Dagmar innerlich kaum älter als Mitte Dreißig fühlte. Ob es all den anderen Menschen Mitte Fünfzig auch so ging? Oder war sie die Einzige, die Fotos von sich am liebsten gar nicht mehr ansah?

„Wie wäre es dann mit einem ganz schmalen Metallrahmen“, schlug die Optikerin vor und reichte Dagmar ein entsprechendes Modell. Wie meine eigene Oma, dachte Dagmar beim Blick in den Spiegel. „Gibt’s auch irgendwas irgendwie Moderneres?“, fragte sie hilflos. Früher hatte doch jede Sonnenbrille an ihr fantastisch ausgesehen! „Diese hier ist aus durchsichtigem Kunststoff“, erklärte die Optikerin, Dagmar setzte das Exemplar auf. Blass wirkte sie, nahezu fahl. Ein Mann betrat das Geschäft. Er trug eine auffällige schwarze Brille, die zu seinen dichten weißen Haaren einen schönen Kontrast bildete. Überhaupt sah der Typ verdammt gut aus, obwohl er sicher ein paar Jahre älter war als Dagmar. Er bat eine weitere Kollegin darum, seine Brille zu reinigen. „Es ist so ungerecht!“, platzte Dagmar heraus. „Wieso werden Männer mit dem Alter immer attraktiver?!“ Verblüfft drehte er sich zu ihr um. „Ist doch wahr“, fügte sie hinzu. „Zumindest wenn ihnen nicht die Haare ausgehen, aber damit haben Sie ja kein Problem.“ Er lachte auf. „Wenn Sie wüssten, womit ich alles Probleme habe“, meinte er dann. „Aber