FRAG FRIEDA

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Die Journalistin, Buchautorin und MutterLisa Frieda Cossham, 44,hat eine erfrischende Art, sich dem Leben zu stellen. Für unser Heft beantwortet sie größere und kleinere Fragen.

FOTO: SIMA DEGHANI

Die Situation

Meine besten Freunde sind inzwischen sehr vermögend, für mich fühlt sich das seltsam an, und ich frage mich: Passt das noch?

Diese Frage stelle ich mir jedes Mal, wenn ich in teure Hotels einchecke, in privaten Pools schwimme und in Seide gekleideten Damen zuhöre, die so ernst über die Skigebiete der Schweiz referieren, als ginge es um die Bekämpfung von Malaria. Ich liebe diese Situationen. Und ich hasse sie. Ich fremdele wie Sie, und doch frage ich mich, was genau fühlt sich seltsam an für Sie? Es sind Ihre besten Freunde, schreiben Sie. Haben sie sich verändert? Sind keine guten Gespräche mehr möglich? Haben Sie das Gefühl, nicht mehr mithalten zu können? Ich habe beobachtet, dass dieses Fremdeln mit Reichtum vor allem mit mir zu tun hat. Natürlich macht Geld etwas mit den Besitzern, immer, und natürlich stellt sich früher oder später die Frage nach der Verhältnismäßigkeit. Aber wie wunderbar ist es bitte, Champagner zu trinken und durch die Nacht zu fliegen, von einer Bar in die nächste? Wenn es mir gut geht, strahle ich so hell wie die Kronleuchter. Wenn es mir nicht so gut geht, sitze ich bloß dabei und habe das Gefühl, jedes Wort sei falsch. Ich sehe mich aus der Vogelperspektive und denke, dass ich nicht in das Leben der anderen gehöre, die megareich sind. In solchen Momenten verliere ich mich in Vergleichen und habe keinen Zugriff auf meine Schätze oder, wie es in der Fachsprache heißt: Ressourcen. Vielleicht räumen Sie vorm nächsten Treffen innerlich ein wenig auf und erinnern sich an das Kostbare, das Sie und Ihre Freunde verbindet: Vertrauen.

Die Situation

Das Nervigste an meinem Job: die Kollegen. Ständig Streit und miese Laune. Was hilft?

Als Kind eines launischen Va

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