Der Hafer-Hype

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Kein Getreide ist aktuell so angesagt – und dafür gibt es gute Gründe

Extracremig, ohne Zucker, bio oder im Barista-Style: In den Supermarktregalen gibt es Hafermilch mittlerweile für wirklich jeden Geschmack.

Goldene Milch

Kein Witz, wer als Promi was auf sich hält, investiert nicht in die nächste KI-App, sondern in Hafermilch. Einer der Ersten, die bei den Pflanzendrinks mitmischten, war Kevin Trapp, Torwart bei Eintracht Frankfurt und der deutschen Nationalmannschaft. Die Idee für Mølk kam ihm und seinen Mitgründern, Frankfurter Gastronomen, im Coronalockdown, als der schwedische Haferdrink-Pionier Oatly (eigentlicher Marktführer in Deutschland, mit prominenten Investoren wie Oprah und Jay-Z) mit der Produktion nicht mehr hinterherkam und Lieferschwierigkeiten hatte. Letztes Jahr tauchte dann Lazy Heroes in den Supermarktregalen auf. Dahinter steckt: Schauspieler Elyas M’Barek. Und auch Youtuber-Urgestein Dagi Bee hat im vergangenen Oktober ihre Hafermilch-Marke Owies gelauncht, die noch nachhaltiger und lokaler sein soll. Ob sich das Hafermilch-Business lohnt? Und wie. Laut aktuellen Statista-Zahlen stieg der Absatz in Deutschland innerhalb der letzten drei Jahre um 85 Prozent.

Flockenkur

Zugegeben, morgens, mittags und abends ausschließlich Haferbrei zu essen klingt nicht besonders verlockend. Doch wer sich auf die Haferkur einlässt, wird erstaunliche Effekte feststellen. Im Getreide steckt Beta-Glucan, ein Ballaststoff, der dabei hilft, den Blutzuckerspiegel zu regulieren, und positiv auf den Fettstoffwechsel und die Verdauung wirkt. Hafertage werden daher sogar als wirksame Therapie für Diabetespatienten eingesetzt – allerdings nur unter ärztlicher Aufsicht. Die klassische Haferkur dauert zwei bis vier Tage, doch ihre Wirkung soll mehrere Wochen anhalten. Das Rezept ist simpel: circa 75 Gramm Flocken mit bis zu 500 Milliliter Wasser oder Brühe aufkochen, bis der Brei die gewünschte Konsistenz hat. Wer mehr Abwechslung braucht, kann 100 Gramm Gemüse oder 50 Gramm Obst pro Tag dazu essen.

Schrot fürs Klima

Ein Drittel der durch Lebensmittel verursachten Treibhausgase geht allein auf das Konto von Kuhmilchprodukten. Hafer steht besser da: Laut der Albert Schweitzer Stiftung setzt die Herstellung von Haferdrinks im Vergleich zu Kuhmilch nur etwa ein Drittel der Emissionen frei. Heißt: Nur 0,8 Quadratmeter Anbaufläche braucht ein Liter Hafermilch, der Wasserverbrauch liegt bei 3,4 Litern. Zum Vergleich: Für einen Liter Kuhmilch sind neun Quadratmeter und 248 Liter Wasser

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