Happy End im zweiten Anlauf

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Reportage

Weil Birgit (59) nicht mit Brett (63) in die USA ziehen wollte, ist ihre Liebe einst dramatisch gescheitert. Doch dann gab sie eines abends seinen Namen bei Facebook ein …

Jetzt auch offiziell ein Paar: Birgit und Brett nach der Trauung in Bretts Garten
Jetzt lassen sie sich durch nichts mehr trennen

Nie verlässt Birgit morgens das Haus, ohne dass ihr Mann Brett (63) sie bis zur Tür bringt und ganz fest drückt. Und sie sich ein „Ich liebe dich“ ins Ohr hauchen. Dann radelt sie durch den idyllischen Vorort mit hübschen Häusern und Vorgärten, winkt fröhlich ihren Nachbarn zu und gönnt sich meistens noch einen Kaffee-to-go, bevor sie in einem kleinen Hospital ihre Arbeit beginnt. „Ich liebe mein neues Leben“, schwärmt sie.

Seit zwölf Jahren wohnt die Frankfurter Optikerin in einer Kleinstadt nahe Cincinnati/ Ohio, mit ihrem Brett, einem Controller, und dessen 80-jähriger Mutter Gail. Viele kennen die sympathische Deutsche mit dem typischen Akzent und wenn man sie fragt, was sie in diese Gegend verschlagen hat, erzählt sie offen ihre ganz besondere Liebesgeschichte.

1991 lernte Birgit den amerikanischen Sergeant Brett kennen und verliebte sich sofort in ihn. „Er war groß, sah gut aus, hatte Humor. Mein Traummann“, schwärmt sie noch heute. Knapp zwei Jahre tanzten sie auf Wolke sieben. „Ein Leben auf der Überholspur. Wir waren ständig unterwegs. Ausflüge, Kurztrips nach Italien, Campingreisen ans Meer.“

Birgit bereute, nicht genug um ihre Liebe gekämpft zu haben

Dann der Schock. Anfang 1993 wurde Brett in die Staaten zurück kommandiert. Birgit wollte nicht mit. Sie hatte eine 16-jährige Tochter, ihre Eltern, die Sicherheit der Heimat. Das wollte sie nicht aufgeben. Brett aber wollte nicht ohne sie sein, also quittierte er den Armee-Job. Der Anfang vom Ende. Ohne den schützenden Rahmen der Armee kam er in Deutschland nicht zurecht. Er verdiente wenig. Die neue Arbeit als Fahrer machte ihm keinen Spaß. „Er reagierte immer gereizter. Wir hatten plötzlich dauernd Streit.“ Ende 1993 ging Brett in die Heimat zurück, der Kontakt riss schnell ab. Und das wäre wohl so geblieben, hätte Birgit nicht an einem Dezemberabend bei Facebook Bretts Namen eingegeben. Warum sie ausgerechnet an diesem Abend so intensiv an ihren Jugendfreund gedacht hatte, kann sie sich auch heute nicht erklären.

Doch nachdem sie sein Foto gesehen hatte, setzte das Kopfkino ein. Der erste Kuss, das Weihnachtsfest mit Truthahn, die Ausflüge an den Main als kleine Familie. Birgit bereute, dass sie damals nicht um die Liebe gekämpft hatte. „Ich war doch nur zu jung, zu unreif und habe mich an Kleinkram gestört”, sagt sie rückblickend.

Beide waren sie gerade ungebunden – und unglücklich

Jeden Abend sah sie sich Bretts Bild an. Bis sie den Mut fand, ihm zu schreiben: „Erinnerst du dich?“ Er an

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