„Für uns die beste Wunschoma der Welt“

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Reportage

Ich will den Kindern mitgeben, dass das Leben schön ist. Dass es wichtig ist, zu spielen und Spaß zu haben.

Die ehemalige Lehrerin aus Bad Ems besucht seit zehn Jahren die Kinder von Jenny Ingmann. Die ganze Familie liebt sie heiß und innig

Marita May (74)

Marita möchte die Neugierde der Kinder wecken – für alles, was es auf der Welt gibt

Marita May (74) hat ihr inneres Kind nie verloren. Ihr Wunsch ist, dass es den Kindern auch so ergehen wird

Man sagt immer, dass man sich seine Familie nicht aussuchen kann. Doch was, wenn doch? Als Marita May vor zehn Jahren entschied, Wunschoma zu werden, hätte die pensionierte Lehrerin vermutlich niemals erwartet, ausgerechnet ihre ehemalige Schülerin Jenny wiederzusehen. Heute ist sie die Oma von Jennys Kindern.

„Wenn man als Lehrerin aufhört zu arbeiten, hat man von heute auf morgen täglich mehr als 100 Kontakte weniger. Und meine Schüler haben mir so gefehlt“, erzählt Marita, als wir sie und ihren Ehemann in Bad Ems (Rheinland-Pfalz) besuchen. Über einen Zeitungsartikel stieß sie auf das Projekt „Wunschgroßeltern -Enkelwunsch“ vom Seniorenbüro „Die Brücke“ des Rhein-Lahn-Kreises. Zwar pflegt Marita ein enges Verhältnis zu ihren beiden Kindern und hat auch eigene Enkelkinder, jedoch kann sie diese aufgrund der Entfernung nicht so häufig sehen. Einige Zeit später erreichte die damals 64-Jährige schließlich der Anruf, der ihr Leben veränderte: „Sind Sie die Frau May? Ich glaube, wir kennen uns.“ Es war Jenny, Maritas ehemalige Schülerin.

„Wir hatten schon immer einen guten Draht zueinander“

„Meine Kinder haben leider keine leibliche Oma mehr. Und ich denke, eine Oma gehört zum Leben eines Kindes dazu“, erklärt Jenny ihre Entscheidung, sich vor zehn Jahren für das Pro- jekt angemeldet zu haben. Als die 39-Jährige dann realisierte, dass sie tatsächlich ihre ehemalige Sportlehrerin am Telefon hatte, war die Aufregung groß: „Ich weiß noch, wie ich dachte, dass ich damals oft unmotiviert im Sportunterricht war.“ Aber Marita meinte daraufhin nur lachend: „Als ob das überhaupt eine Rolle gespielt hätte!“

Wie Jenny erzählt, hatten die beiden schon in der Schulzeit einen guten Draht zueinander : „Marita war eine tolle Lehrerin, die sich auch für die Kinder hinter den Schülern interessiert hat. Sie wusste auch immer, was in der Klasse los war. Da war direkt klar, dass das mit uns nur passen kan

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