Tierliebe über den Tod hinaus

3 min lesen

Reportage

Komm gut über die Regenbogenbrücke!

Der Abschied von Begleitern auf vier Pfoten ist schwer. Doch es gibt inzwischen viele Möglichkeiten für ein würdiges Ende und um Erinnerungen zu schaffen

Tierbestatterin Lea Schenker weiß, wie eng eine Bindung zu einem Tier sein kann

Es tut weh, immer. Wenn ein geliebtes Haustier geht, kommt der Schmerz. Der Satz „Es war doch nur ein Tier“ ist dann fehl am Platz und falsch.

Denn ein Tier ist so viel mehr.

Seelentröster, Motivator, Lebensgefährte und ja, manchmal auch Partner- oder Kinderersatz. Die Trauer um ein Haustier hat in den sozialen Medien Platz gefunden.

In „Regenbogenbrücke“-Gruppen finden Betroffene Anteilnahme, können an ihren Liebling erinnern. Auf Instagram sprechen viele offen über den Tod eines Tieres, bekommen mitfühlende Beileidsbekundungen.

Die Trauer um ein Tier ist schlimm, und dann stellt sich die Frage: was nun? An vielen Orten gibt es inzwischen Tierkrematorien und Tierbestatter. Eine von ihnen ist Lea Schenker (56), die sich vor zehn Jahren als Tierbestatterin in Köln selbstständig gemacht hat. Wir sprachen mit ihr über den Abschied vom geliebten Tier.

Ich erinnere mich noch, dass wir früher unsere Tiere im Garten begraben haben. Das kann aber nicht jeder.

Nein, es ist zwar grundsätzlich erlaubt, aber je nach städtischen Vorgaben und nicht im Wasserschutzgebiet, aber auch nur für eigene Tiere. Der Nachbar darf seine Katze also nicht bei mir vergraben, auch wenn wir uns gut verstehen und ich ihm das anbieten würde. An einigen Orten gibt es daher Tierfriedhöfe, die andere Option ist eben das Einäschern.

Da kommen Sie ins Spiel. Wie läuft so etwas ab?

Das verstorbene Tier wird zu uns gebracht, oder wir holen es beim Tierarzt oder auch zu Hause ab. Dann bewahren wir es im Kühlraum auf, sodass die Besitzer Zeit haben, sich noch mal zu verabschieden. Manchmal ist ja auch jemand nicht vor Ort oder kann erst später kommen. Das geschieht dann in unserem Pavillon, und man kann dann auch Dinge mitbringen, die mit verbrannt werden sollen, etwa das Lieblingsspielzeug.

Suchen die Leute sich die Urnen vorher aus?

Einige kommen vorher und machen sozusagen eine Vorsorge. Das würde ich auch empfehlen, denn wir müssen einige Daten abfragen. Im Todesfall hat man das dann schon erledigt. Und viele sind dann auch erleichtert, wenn sie es geregelt haben. Aber es geht natürlich auch ohne Vorsorge, ganz spontan.

Wer mag, kann ein Holzherz mit Namen aufhängen
Fotos: Anne Wirtz (2), PR

Aber das kostet ja auch alles Geld.

Ja, sicher. Aber wer sein Tier so geliebt hat, dass er uns kontaktiert, dem ist es das wert. Tierbesitzer sollten ja ohnehin immer etwas sparen für Krankheiten oder Operationen des Tieres. Verstirbt es, kann man diese Reserven nehmen.

Über welche Summen sprechen

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel