STARKES GEMÜSE

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Viele Athleten befürchten, dass vegane Ernährung das Muskelwachstum ausbremst und so ihren sportlichen Zielen entgegensteht. Also, Butter bei die Fische: Das ist dran an den gängigen Mythen über Veganer

Fotos: GETTYIMAGES

Das Vorurteil hast du sicherlich auch schon gehört, vielleicht in etwas abgewandelter Form: Veganer sind abgemagerte Besserwisser, die, vollkommen ausgelaugt auf Grund von permanentem Proteinmangel, mit Jutebeutel und ungewaschenen Haaren über den Wochenmarkt schlurfen und nur anhalten, um die Bäume am Straßenrand zu umarmen. Auf solche Klischees trifft man allerorts, wenn man anfängt, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren. Unverständnis und Skepsis kommen hinzu. Dabei sollte man eigentlich meinen, dass sich alle mit einem freuen, jetzt, da man endlich mal sein Gemüse aufisst. Die Entscheidung für eine pflanzenbasierte Ernährung kann sich für Außenstehende aber bedrohlich anfühlen – wenn das, was wir für selbstverständlich halten, auf einmal hinterfragt wird, gerät nämlich das eigene Weltbild ins Wanken. Diese Verunsicherung bekommt der Neu-Veganer zu spüren: „Hast du denn keine Angst vor Mangelerscheinungen?“ – „Dann kannst du überhaupt nichts mehr essen!“ – „Das wäre mir ja viel zu teuer.“ Es sind jedoch nicht nur die Anderen, die mitunter ratlos reagieren, auch man selbst sieht sich plötzlich konfrontiert mit unzähligen Fragen: Muss ich Nahrungsergänzungsmittel nehmen? Wie kann ich bei veganer Ernährung im Kraftsport erfolgreich sein? Ist Hanfprotein besser als Sojaprotein? Um dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir 5 gängige Mythen zum Thema einmal näher unter die Lupe genommen.

1. MYTHOS

Dass man tierische Produkte wie Fleisch oder Fisch sowie Milch, Eier oder Käse zu sich nehmen muss, um mit Proteinen in ausreichendem Maß versorgt zu sein, ist zweifellos das am weitesten verbreitete Missverständnis, denn es gibt unzählige pflanzliche Eiweißquellen: Linsen, Bohnen, Erbsen, Nüsse, Quinoa, Hirse, Reis, Brokkoli, Sojaprodukte wie Tempeh oder Tofu – diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Ein Grund, dass sich das Gerücht trotzdem derart hartnäckig hält, ist das Narrativ der „vollständigen“ und „unvollständigen“ Proteine. Viele tierische Produkte enthalten die essenziellen, für uns unentbehrlichen Aminosäuren. Pflanzliche Eiweißquellen können da in der Regel nicht mithalten und werden deshalb als „unvollständig“ klassifiziert. Würde man jeden Tag nur Rindfleisch essen und sich über keinerlei andere Lebensmittel Proteine zuführen, nähme man doch alle unentbehrlichen Aminosäuren auf. Wäre hingegen Mais die einzige Eiweißquelle, würde man längerfristig Gefahr laufen, nicht ausreichend Lysin aufzunehmen. Doch wir beziehen unser Eiweiß nun mal nicht allein aus einer einzigen Quelle – zumindest nicht in Ländern, in denen die Menschen nicht

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