Anspruch und Wirklichkeit

14 min lesen

Mit durchweg ambitionierten Preisen streben die sechs kompakten SUV nach oben Richtung Mittelklasse. Wir klären, wer am meisten Auto fürs Geld bietet – und wo die Diskrepanz am größten ist

[ TEXT Sven Kötter FOTOS Frank Ratering (35) Daniela Loof (2) ]

Audi

In Würde gealtert: Die Bedienung ist einfacher als bei so manch jüngerem Rivalen

Die aktuelle Q3-Generation wird in diesem Jahr bereits sechs Jahre alt – was der Audi mit zeitlosem Design und handfesten Tugenden gut kaschieren kann. Das Platzangebot gehört immer noch zum oberen Durchschnitt, feine Details wie die verschiebbare Rückbank kommen der Alltagstauglichkeit zugute. Die zerklüftete Gestaltung des Innenraums und teils harte Materialien dürften zwar nicht jedermanns Geschmack sein, die Verarbeitung ist aber makellos. Bei der Bedienung überzeugt der Q3 ebenfalls – viele logisch gruppierte Schalter hat Audi griffgünstig um den Fahrer herum verteilt. Nicht neu, aber immer noch vorbildlich sind die digitalen Instrumente, die sich mit wenigen intuitiven Klicks konfigurieren lassen. Das durchschnittlich große Ladeabteil ist gut nutzbar – die Ladekante könnte aber niedriger sein. Mit dem 245 PS starken Antrieb darf der Audi zudem 2100 kg an den Haken nehmen – zusammen mit dem Karoq markiert er damit den Bestwert im Test.

Kräftig antretender Vierzylinder-Turbo

Unter der Motorhaube sitzt im Q3 ein wahres Pfund: Der zwei Liter große Vierzylinder verzichtet zwar auf elektrische Unterstützung, entwickelt mit 245 PS aber die höchste Leistung in diesem Sextett. Schneller als der Q3 sprintet keiner, und auch auf der Handlingstrecke wuchtet der ambitionierte Turbomotor den Audi zur Bestzeit. Die standfesten Bremsen haben dabei zu keiner Zeit Probleme mit dem Temperament und bringen den Audi kalt wie auch warm aus Tempo 100 auf kurzem Weg zum Stehen. Dass der Audi im Grenzbereich ein notorischer Untersteuerer ist, kann man ihm unter Dynamik-Aspekten ankreiden, der Fahrsicherheit kommt dieses Verhalten aber zugute.

Die bequemen, fest gepolsterten und gut konturierten Sportsitze sind auf langen Strecken ein Segen, Hinten geht es wegen der zu kurzen Beinauflage eine Spur ungemütlicher zu. Das aufpreispflichtige adaptive Fahrwerk bietet keine riesige Spreizung, aber stets genügend Komfort gepaart mit einer angenehmen Verbindlichkeit. Einzig auf Querfugen spricht die Vorderachse eher störrisch an. Bei der Geräuschmessung fällt der Audi ein wenig ab, schiebt sich aber subjektiv vor die Hybride, die unter Last deutlich unangene

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel