Wer das GLÜCK sucht, braucht Mut zur Veränderung

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GENERATION WOW

Irgendwann fehlt Colette Bastin (64) in ihrem Job das Feuer, der Druck wird ihr zu groß. Aber was kann die Alternative sein? Sie liebäugelt mit einem Gästehaus in Andalusien…

LEIDENSCHAFTEN Colette liebt das Meer und die Fotografie
FOTOS: MPR-MICUS/SEBASTIAN KANZLER
MEERBLICK Zwischen Tarifa und Cádiz liegt das Kap Trafalgar mit seinem Leuchtturm, nicht weit von Colettes Haus entfernt
TERRASSEN-GLÜCK Die gedeckte Pergola schützt vor zu viel Sonne oder seltenem Regen
EIN TRAUM Colettes Gästehaus liegt unweit des Meeres, umgeben von einem Pinienwald

Man kann planen, was man will. Es kommt sowieso immer anders“, sagt Colette Bastin lachend und wirft fröhlich ein Stöckchen, dem Mischlingshund Tiki freudig hinterherläuft. Wie jeden Morgen genießt die Schweizerin den frühen Strandspaziergang in der milden Meerluft und hält manchmal inne, weil sie die ganze Welt umarmen könnte. „Es geht mir wirklich blendend hier“, sagt sie und zeigt dabei auf den tiefblauen Atlantik. „Rückblickend weiß ich, dass es gut ist, immer auf das Leben zu hören und keine Angst vor neuen Wegen zu haben.“

Neue Wege musste Colette schon mehr als einmal gehen

Eigentlich will die Schaffhauserin Lehrerin werden und studiert Sprachen. Doch Lehrer gibt es damals, in den 80er-Jahren, in der Schweiz zu viele. „Ein Jahr habe ich gejobbt und bin nach Hawaii gereist, dann wollte ich nicht länger warten und lieber etwas anderes ausprobieren.“ Colette besinnt sich auf Plan B, bewirbt sich bei einer Airline, wird Stewardess. Statt Kinder auf das Leben vorzubereiten, betreut sie jetzt Reisende und findet Gefallen daran. „Ich habe offenbar das Verwöhn-Gen“, sagt sie strahlend. „Ich hatte einen sehr abwechslungsreichen Beruf, konnte Menschen helfen, sich wohlzufühlen, und mir dabei die ganze Welt ansehen.“

Colette liebt so sehr, was sie tut, dass sie sich im Laufe der Jahre auf eine verantwortliche Position hocharbeitet, schließlich die Leitung für einen großen Teil des Kabinenpersonals hat. Auch ihr Privatleben stimmt. Ihr Mann, ein Unternehmensberater, kommt gut mit ihrem unregelmäßigen Leben zurecht, weil er selbst viel unterwegs ist. „Wir haben uns oft wochenlang kaum gesehen, aber wenn wir dann zusammen länger frei hatten, war es umso schöner. Ich fand meine Ehe gut.“.

Doch dann schlittert die Airline in den Konkurs. Colette wechselt zu einer neu gegründeten Fluggesellschaft, arbeitet jetzt aber ausschließlich im Management. „Der Druck war hoch, die Abläufe immer wieder neu. Bei mir fehlte irgendwann das Feuer.“ Was jetzt? Colette denkt erneut an einen Wechsel. Aber was kann sie tun? Sie ist Anfang 40. Soll sie noch einmal etwas ganz anderes wagen? Damals fliegt sie in die Ferien, nach

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