„Das ist Musik in meinen Ohren“

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Gerda Kowalleks Familienleben

Mit der Musik ist das heute auch nicht mehr so einfach. Je älter man wird, desto mehr liebt man Songs von damals

Mein Willi und ich waren vor einiger Zeit in Südtirol. Wir hatten ein schönes Hotel im Ultental nicht weit weg von Meran. Sonne, Berge, gute Küche, was will man mehr?! Gute Musik? Die hatten wir auch. Jeden Abend beim Abendessen liefen im Hintergrund in moderater Lautstärke Oldies von früher und ganz früher. Schöne Balladen, Rock, Pop und manchmal auch Schlager.

„Das ist Musik in meinen Ohren“, sagte Willi zu unserem Wirt. „Da haben Sie aber wirklich ein tolles Band zusammen gestellt.“ Ich dachte: O nee Willi, jetzt outest Du Dich aber als ziemlich von gestern. Und zwar nicht wegen der Musik! Auch unser Wirt musste lachen: „Tonband? Nee, das ist Internetradio: Antenne Mecklenburg-Vorpommern!“

Text: Petra Meyer (Kowalleks); Illustrationen: Jürgen Hellge, Holzach

Wir staunten nicht schlecht. Na, so was! Musik von der Ostseeküste hier in Südtirol. Die Welt ist klein geworden. „Hört’s Ihr noch a normales Radio?“, fragte uns der Wirt. „Des kann man doch nicht mehr aushalten! Unsere Musi, die war die beste.“

Ja, stimmt! So empfinde ich das auch oft. Im Autoradio noch einen Sender zu finden, der mir gefällt, ist schwierig. Manchmal lande ich beim KlassikRadio, aber erst schöne Filmmusik, dann Beethoven, nee! Also suche ich weiter, aber irgendwie klingt auf den meisten Sendern alles immer gleich, und obwohl ich es nicht unbedingt will (weil ich ja noch nicht alt bin – höhöhö!), lande ich meistens bei einem Oldie-Sender. Phil Collins, Elton John, Barry White, Tina Turner, the Bee Gees – das ist die Musik, nach der ich am lautesten mitgrölen und auch mittanzen kann. Notfalls im Gleichschritt mit dem Staubsauger.

Ob es der nächsten Generation auch so gehen wird? Werden sie sich noch erinnern, zu we