„Und wer hilft beim Eierfärben?“

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Gerda Kowalleks Familienleben

Ostern ohne bunte Eier – das ist für viele kein richtiges Fest. Dabei hat man doch auch sonst schon genug zu tun

Mein Willi ist ein echter Romantiker. Bestimmte Dinge müssen so bleiben, wie sie schon immer waren. Weihnachten braucht er seinen bunten Teller (ganz für sich alleine), und Ostern – Sie ahnen es – müssen bunte Eier auf den Frühstückstisch und ein Osterkranz, sonst ist meinem Gatten das Fest verhagelt.

Alles schön und gut. Ich habe nichts gegen Traditionen, finde sie auch lobenswert, weil sie unserem Leben Halt geben. Aber wenn er so scharf auf gelebtes Brauchtum ist, warum kann er die Eier dann nicht wenigstens selbst färben?! Ich als Köchin, Mutter, Oma, Ehefrau habe an Fest- und Feiertagen schließlich genug zu tun. Aber er meint, das ginge nicht. Das sei früher ja auch so gewesen. Da habe seine Mama alles gemacht, und später ich, als die Kinder klein waren, und so solle es bleiben!

Text: Petra Meyer (Kowalleks); Illustrationen: Jürgen Hellge, Holzach

„Das ist ja das Wesentliche an einer Tradition, dass alles so bleibt, wie es immer schon war “ , belehrt er mich. Außerdem, wo bliebe die Überraschung, wenn man den bunten Teller selbst bestücken und die Eier selbst anmalen müsste?! Das Kind im Manne will überrascht werden. Mannomann!

„Auf dem Wochenmarkt gibt es seit Wochen schon bunte Eier“, habe ich zu ihm gesagt. „Vielleicht könnte ich …“ Er ließ mich nicht ausreden. Nein! Eier vom Wochenmarkt seien nicht mit Liebe gefärbt, sondern maschinell. Und man wissen nicht, vor wie vielen Tagen. Da hat er recht. Ich mag auch nur hartgekochte Eier, wenn sie frisch sind. Also habe ich Lilli gefragt, ob sie mit mir Eier färbt. Aber das Pubertier lehnte ab. „Das ist doch voll der Babykram, Oma!“

„Das sieht dein Opa aber ganz anders“, habe ich zu ihr gesagt. Jetzt habe ich meine be