Wellness für den Bauch

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Unser Experte erklärt, warum Stress auf den Magen schlägt und wie wir ihn am besten in Balance halten können

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Prof. Dr. med. Michael Schäffer, Universitätsprofessor und Chefarzt, weiß, was unser Verdauungsorgan belastet. Natürlich aber auch, wie wir für Wohlgefühl in unserer Körpermitte sorgen. Hier beantwortet der Mediziner und Buchautor Fragen rund um den Magen

Der Experte auf dem Gebiet der Bauch- und Tumorchirurgie wagt sich als Chefarzt am Marienhospital in Stuttgart auch an kompliziertere Fälle und Operationen heran. Klar, dass der Buchautor („Jeder Magen hat seinen Reiz“, Heyne, 18 Euro) auch weiß, warum das Organ manchmal gereizt ist und womit wir den Magen bei der Verdauungsarbeit entlasten können. Hier verrät er es.

Wie macht sich ein gereizter Magen denn bei uns bemerkbar?

▸ Viele kennen das: oft wiederkehrende Beschwerden mit Krämpfen, Druck- und Völlegefühl sowie Aufstoßen ohne erkennbare organische Ursachen. Solche Erscheinungen werden als Reizmagen bezeichnet.

Was sind Gründe dafür – und wie können wir den Bauch besänftigen?

▸ Psychischer Stress schlägt auf den Magen. Naturgemäß ist es schwieriger, diesen auszuschalten. Entspannungsübungen (siehe rechts oben) oder autogenes Training können manchmal helfen. Und ein gesunder Lebenswandel – kein Nikotin, wenig Alkohol, viel Sport und ausreichend Schlaf.

Kommen auch Arzneien oder sanfte natürliche Helfer infrage?

▸ Als Medikamente werden beim Reizmagen Säureblocker oder Präparate eingesetzt, welche die Magenaktivität steigern, so eine Magenentleerung fördern. Auch Pfefferminze, Kümmel, Fenchel, Ingwer oder Kamille können helfen (siehe rechts unten).

Woher kommt das Sodbrennen und wie können wir es im Keim ersticken?

▸ Es wird meist durch zu viel Magensäure in der Speiseröhre ausgelöst. Verantwortlich ist oft ein schwacher Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre. Vieles liegt an den Lebensumständen: 80 Prozent der Patienten mit Sodbrennen sind übergewichtig. Die veränderten Druckverhältnisse im Bauch beeinflussen den Schließmuskel. Daher Gewicht reduzieren, weniger Fettes essen, kaum Alkohol, Rauchen ist tabu.

Apropos Alkohol – bringt denn ein Schnaps die Verdauung auf Trab?

▸ Studien sprechen eher für eine verdauungshemmende Wirkung. Züricher Wissenschaftler fanden heraus, dass der Magen nach Käsefondue und Schnaps anderthalb mal so lange braucht, um sich zur Hälfte zu leeren, wie ohne Alkohol.

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