… wenn der Mann mit einer anderen Frau im Bett war?

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Anonymes Geständnis

Wie fühlt es sich an ...

Ira* (40) weiß nicht, ob sie ihrem Partner eine zweite Chance geben sollte, nachdem er sich wegen einer anderen von ihr getrennt hat

Eigentlich lief alles hervorragend – dachte ich damals jedenfalls. Mein Mann Dirk und ich hatten gerade unsere zweite Tochter, Marie, bekommen und zogen mit ihr und ihrer drei Jahre älteren Schwester Anna in eine größere Wohnung. Während ich Kinder und Haushalt übernahm, arbeitete Dirk als Buchhalter in einem Verlag. Dass ich zu Hause blieb, war nie ein Problem für mich. Wir fanden beide, dass einer von uns den ganzen Tag für die Kinder da sein sollte. Und da ich wesentlich weniger verdient hätte als Dirk, war die Rollenverteilung klar. Ein halbes Jahr nach Maries Geburt war ich vollkommen damit beschäftigt, die neue Wohnung einzurichten. Ich strich die Wände, schliff Fußböden ab, kaufte neue Möbel. Und die beiden Kleinen hielten mich ordentlich auf Trab.

Während Dirk abends noch Fernsehen guckte oder las, fielen mir meist die Augen zu. Unterhalten konnten wir uns so nur noch am Wochenende. Und Sex hatten wir auch schon länger nicht mehr gehabt.

In dieser Zeit fing es an, dass Dirk oft später nach Hause kam. Irgendwann sprach ich ihn darauf an. Er habe zur Zeit mehr Arbeit, weil Leute entlassen worden waren, antwortete er. Jetzt erst fielen mir die dunklen Schatten unter seinen Augen auf. Ich beschloss, ihm mehr Aufmerksamkeit zu schenken und ihn zu verwöhnen.

Wir seien uns fremd geworden, sagte er plötzlich

Eines Abends überraschte ich ihn mit einem romantischen Essen bei Kerzenschein. Ich hatte mir extra einen neuen Rock und ein tief ausgeschnittenes Oberteil gekauft. Als wir es uns auf dem Sofa gemütlich machten, knöpfte ich zärtlich sein Hemd auf. Er saß stocksteif da, bis er schließlich meine Hand von seiner Brust nahm. Er müsse mir was sagen, stotterte er. Er habe sich in eine andere Frau verliebt, eine neue Kollegin. Wir beide seien uns fremd geworden. Wir hätten doch nur noch nebeneinanderher gelebt. Mit Petra könne er über alles reden, sie verstehe ihn. Ich saß wie vom Donner gerührt da.

Mir wurde schwarz vor Augen. Dirks Stimme drang wie durch einen dicken Vorhang zu mir. Er wisse, dass das nicht fair sei – gerade nachdem wir nun Marie gekriegt hätten. Er wolle sich auch weiter um die Kinder kümmern. Aber mit mir könne er so nicht weiterleben. Er wagte nicht, mich anzuschauen, und ging ins Schlafzimmer. Dort packte er ein paar Sachen zusammen. Noch lange, nachdem die Haustür ins Schloss gefallen war, blieb ich wie gelähmt sitzen. Die nächste Zeit überstand ich nur mit Hilfe meiner Schwester und meiner Mutter.

Er weiß, dass