… sich zwischen Sohn und Partner entscheiden zu müssen?

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Anonymes Geständnis

Wie fühlt es sich an...

Marita* (42) steht zwischen einem neuen Mann und ihrem Sohn. Sie ist froh, wieder jemanden kennen gelernt zu haben, doch leider ist ihr Nachwuchs alles andere als begeistert

Foto: Adobe Stock

An meinem 40. Geburtstag war ich total down. Fünf Jahre lebte ich schon mit meinem Sohn Markus allein. Und ganz ehrlich: Mir fehlte ein Partner, mit dem ich alle Sorgen teilen, an den ich mich auch mal anlehnen hätte können. Trotzdem habe ich groß gefeiert. Mit 30 Freunden in unserem Kindergarten, wo ich halbtags als Erzieherin arbeitete. Zum Feiern hatte ich auch noch einen anderen Grund:

Vier Wochen vorher war ich endlich geschieden worden – nach langem, zähem Ringen um die Beziehung zu Jürgen. Wir teilen uns das Sorgerecht.

Markus ist jetzt 13, und er hängt sehr an seinem Vater. Obwohl die beiden sich sofort zanken, wenn sie sich nur sehen. Manchmal denke ich, es ist fast eine Hass-Liebe. Eine Art Machtspiel.

Markus verbrachte nun jedes zweite Wochenende bei seinem Vater. Wenn er zurückkam, war er oft aggressiv. Weil er sich mit Jürgen gestritten hatte, weil dieser ihm etwas verboten hatte oder weil sein Vater beleidigt war und nicht mehr mit ihm gesprochen hatte. Auch mit mir spricht Jürgen nur, wenn es unbedingt sein muss.

Vier Wochen nach meinem 40. Geburtstag passierte so etwas wie ein Wunder für mich. Meine beste Freundin Stefanie wollte endlich mal wieder mit mir „um die Häuser ziehen“, wie sie es nennt. Wir gingen in einen irischen Pub. Kurz nach uns kamen vier Männer und fragten, ob sie sich zu uns setzen dürften. Im Laufe des Abends merkte ich, dass mir ein Mann sehr gefiel. Er hatte sich als Claus vorgestellt. Als Stefanie und ich gehen wollten, fragte er mich nach meiner Telefonnummer. Ich gab sie ihm – und war dabei aufgeregt wie ein Teenager. Schon am nächsten Abend rief er mich an. Nach einem Monat war uns klar: Wir gehören zusammen. Da gab es nur ein kleines Problem: Claus ist selbstständig, ihm gehört eine Spedition in Hannover. Nach über einem Jahr beschlossen wir, dass ich mit Markus zu ihm ziehe. Doch mein Sohn weigerte sich hartnäckig. Er wollte nicht weg aus Hamburg, weg von seinen Freunden und seiner Schule. „Dann gehe ich eben zu meinem Vater“, sagte er schnippisch. „Er will mich erpressen“, dachte ich. „Er probiert auch mit mir ein Machtspiel aus.“ Sollte ich für ihn auf Claus verzichten?

Ich sprach mit meinen Freundinnen. Die eine meinte, ein Junge bräuchte in diesem Alter eher den Vater als die Mutter. Auch die anderen ermutigten mich: „Markus ist sowieso höchstens noch zwei, drei Jahre bei dir, dann geht er seine eigenen Wege. Du musst auch an d

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