In Birgits KOHLRABIKÜCHE

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IN DEN TOPF GEGUCKT

Im fränkischen Knoblauchsland, wo das Klima mild und die Erde üppig ist, betreibt die Familie Kretschmann ihren Gemüsehof.Tochter Birgit teilt mit uns köstliche Rezepte und gibt Tipps für den Anbau der gesunden und dankbaren Gemüsekohlpflanze.

OBERRÜBE, LUFTKOHLRABI Während er roh sehr frisch schmeckt, entwickelt sich beim Kochen ein typischer Kohlgeruch. Sein Name entstammt daher den Worten für Kohl und Rübe. Weil er überirdisch wächst, nennen ihn manche „Oberrübe“
FOTOS: BRIGITTE SPORRER. STYLING, PRODUKTION UND TEXT: KATI HOFACKER. ASSISTENZ: ISABELLE ROSOLY

Die deutscheste aller Gemüsepf lanzen

REICHE ERNTE Kohlrabi ist anspruchslos, verzeiht Hitze und Kälte und wird in mehreren Schüben im Jahr geerntet
30.000 KOHLRABIPFLANZEN „Andere gehen ins Schwimmbad, wir gehen Unkraut zupfen“, erzählt Birgit über ihre Sommer und die Ferien
RECHTZEITIG ERNTEN Stressfreies Wachstum, genügend Wasser, Platz und durchwurzelbare Erde machen Kohlrabi zart und süß

Meist assoziieren Menschen aus dem Ausland den Kohl, sprich das Sauerkraut, mit uns Deutschen. Dabei ist der Kohl auf der ganzen Welt verbreitet. Birgit Kretschmann meint: „Wir finden, der Kohlrabi ist viel nationaler. Es gibt eigentlich kaum ein Land, in dem man Brassica oleracea var. gongylodes isst. Außer bei uns.“ Vielleicht ist das der Grund, warum so wenig französische Raffinesse, italienisches Feuer oder asiatische Würzaromen in die uns bekannten Kohlrabigerichte Eingang fanden. „Höchste Zeit, das zu ändern“, findet Birgit Kretschmann, Gärtnermeisterin im Gemüseanbau und leidenschaftliche Köchin.

Natürliche Bewässerung

Gemeinsam mit ihrem Bruder und ihren Eltern bewirtschaftet sie hier, im milden Knoblauchsland bei Nürnberg, 18 Hektar mit Gemüse, Salaten und Kräutern, davon zwei Hektar allein mit Kohlrabi. „30.000 Pflanzen sind es übers Jahr“, erzählt Birgit. „Bewässert werden sie mit dem Wasser der Regnitz und Regen-wasser, das wir auffangen. Unkrautvernichtungsmittel nutzen wir nicht, dafür hacken und zupfen wir das Unkraut das ganze Jahr über.“ Eigentlich ein klassischer Bioanbau. „Eigentlich ja, zumindest zu 90 %, nur ohne Zertifizierung.“ Bereits seit den 50er-Jahren, als Birgits Großeltern die Hofstelle kaufen konnten und nach und nach auf Gemüse umstellten, bewirtschaftet die Familie den Hof. Auch Birgits kleiner Sohn packt schon mit an. „Andere gehen im Sommer ins Schwimmbad. Wir gehen aufs Feld, Unkraut zupfen“, erzählt sie.

Eigene Samen gewinnen

Der Kohlrabi ist eine Kohlrübe, aus der Brassica-, also Kohlgattung, die oberirdisch wächst. Daher nennt man sie auch „Oberrübe“. Im Gegensatz zu „Unterrüben“ in der Erde, wie die Steckrübe, eine Verwandte, ebenfalls eine Brassica. Im Garten ist Kohlrabi unkompliziert und bescheiden. Im ersten Jahr entsteht die knack

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