Ständig Ärger für den Bengel

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Unvergessen

HANS RICHTER (†)

Wunderbare Kinderstars

Hans Richter als Teenager, 1937: Schlaksige Figur, Sommersprossen, rotes Haar. Ein Bilderbuch-Bengel
In den 70ern gründet er die „Festspiele Heppenheim“, spielt auch mal mit

Kennen Sie den Ausdruck „Backpfeifengesicht“? Das ist natürlich mehr als uncharmant und bezeichnet jemanden, der einfach rotzfrech aussieht. Diese Beschreibung passt perfekt auf Hans Richter († 89). Und deswegen wundert es nicht, dass er in vielen seiner Filme als Kinderund Jugendstar einen Fiesling oder Frechdachs spielte. So ist er auch der Schauspieler, der im Laufe seiner Karriere tatsächlich die meisten Backpfeifen vorweisen kann. Für Ärger hat er natürlich immer nur im Film gesorgt und das freche Gesicht mit den unzähligen Sommersprossen und die roten Haaren haben ihm viele große Rollen beschert.

Für ihn wurde extra eine Rolle geschaffen

Der Durchbruch kam 1931 mit „Emil und die Detektive“ (von Erich Kästner). Da war er zwölf Jahre alt und spielte den „Fliegenden Hirsch“. Ein bisschen vorlaut, gewitzt und unerschrocken. Produzent Billy Wilder (†95) war beim Vorsprechen so angetan von dem Bub, dass er seinen Part extra ins Drehbuch schreiben ließ. Die Hauptrolle des Emil Tischbein war bereits mit Rolf Wenkhaus († 25) besetzt worden. 500 Reichsmark bekam Richter, Sohn eines Sängers und einer Konzertmeisterin, damals für die Dreharbeiten. Die Gage wuchs mit nachfolgenden Engagements, die bis zu seiner Volljährigkeit mit weit mehr als fünfzig beziffert werden konnten.

Und immer wieder verärgerte er darin die Damen: Renate Müller (†31), die in „Die Englische Heirat“ (1934) seine Schwägerin spielte oder Carsta Löck (†90), seine Lehrerin im Film „Ein Volksfeind“ (1937).

Er drehte mit dem großen Heinz Rühmann

Richter war fleißig: Er machte Abitur in Berlin, studierte Kunstgeschichte und nahm Schauspielunterricht bei Albert Florath (†68), dem großen Charakterdarsteller aus „Berlin – Alexanderplatz“ (1931). 1944 spielten die beiden gemeinsam an der Seite von Heinz Rühmann († 92) in „Die Feuerzangenbowle“. Die aufregenden Jahre seiner Kindheit und Jugend wurden vom Krieg überschat