Das stoppt stille Entzündungen

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Die heimlichen Brandherde im Körper lassen uns schneller altern und erhöhen das Risiko, schwer krank zu werden. Doch mit ein paar Veränderungen im Lebensstil KANN MAN DIE GEFAHR BANNEN

Karlie Kloss, 31

Weiß, dass Ruhe wichtig ist

In ihrem Alltag als Model ist sie vielen Gesundheitsbelastungen ausgesetzt, die zu stillen Entzündungen führen können: unregelmäßige Arbeitszeiten mit langen Tagen vor der Kamera und vor allem viel Zeit im Flugzeug. Daher achtet sie darauf, an Bord wenigstens gut zu schlafen. „Sobald ich über Nacht fliege, nehme ich gern Melatonin, damit ich einschlafe und mich ausgeruht fühle.“

Sie schwelen heimlich im Körper. Das Fiese an stillen Entzündungen, auch subklinische Inflammationen genannt, ist ihre Unauffälligkeit. Keine Schmerzen, keine Rötung oder Schwellung. So können sie jahrelang den Körper schwächen. „Etwa 50 Prozent der Deutschen leiden an chronischen stillen Entzündung“, sagt Dr. Peter Niemann, Facharzt für Geriatrie, Innere und Integrative Medizin in Minneapolis, USA.

Nützlicher Mechanismus: Dabei ist eine Entzündung an sich erst einmal nichts Schlechtes. Im Gegenteil. „Sie ist eine lebenswichtige Reaktion unseres Körpers. Sie dient unserem Schutz und der Abwehr, hat aber auch eine wichtige Funktion bei der Koordinierung von Reparaturprozessen“, erläutert Dr. Niemann. Gesteuert wird das Ganze von unserem Immunsystem. „Bedenklich wird es jedoch, wenn die Abwehr ihre Aktivitäten nicht wieder einstellt, nachdem die Bedrohung vorbei ist.“ Entwickelt sich daraus eine stille Entzündung, kann sie sich über das Blut im Körper verteilen. Das führt mit der Zeit womöglich zu Allergien, Krebs, Arthritis, Herzinfarkt, Diabetes, Schlaganfall und Bluthochdruck. Ebenso zu Haut- und Darmkrankheiten, ständigen Infekten sowie Depressionen. Auch Alterungsprozesse laufen dadurch wie im Zeitraffer ab. „Denn stille Entzündungen verkürzen die Telomere, die wie ein Schutzschild über den DNA-Erbinformationen liegen, beschleunigen chemische Veränderungen in der DNA und fördern Zellschäden“, so Dr. Niemann.

Wie kommt es dazu? Neben dem Alter sind es vor allem Lebensstil-Faktoren, die Schwelbrände im Körper entfachen: ungünstige Ernährung, zu wenig Bewegung und Schlaf, Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung oder Chemikalien sowie chronischer Stress. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Wir können eine Menge tun, um die Feuer zu löschen bzw. erst gar nicht entstehen zu lassen.

Mundhygiene ist das A und O: Den ersten Schritt, stillen Entzündungen vorzubeugen, machen wir morgens im Badezimmer mit einer guten Zahnpflege. Denn unser Mundraum sei für Infekt

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