Aufstand der Autobauer

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CHINA Angesichts drohender EU-Strafzölle gegen chinesische E-Autos fürchten hiesige Hersteller nun eine Kettenreaktion und kritisieren den Beschluss scharf

Bereit für den Export: Autos von BYD im Hafen von Shenzhen
Fotos: VCG/Getty Images, Graeme Sloan/Sipa USA/picture alliance/dpa, Börsenmedien

Der faire und auch vor allem der freie Welthandel ist sehr wichtig, treibt Innovation, treibt Wachstum. Was wir nicht brauchen können als Exportnation sind steigende Handelshemmnisse.“ Mit diesen Worten machte Mercedes-Chef Ola Källenius klar, was er von den Importzöllen hält, die die EU über chinesische E-Autos verhängen will: nichts. „Die EU-Kommission schadet damit europäischen Unternehmen“, legte BMW-Chef Oliver Zipse nach.

Dabei sollen die Zölle doch gerade die heimischen Autohersteller schützen.

Doch die fürchten, dass der Schuss nach hinten losgeht. Bis zu 38,1 Prozent Sonderzölle auf E-Autos aus China hat die EU-Kommission beschlossen. Sie sieht den Wettbewerb durch die staatlichen Subventionen Pekings für deren Hersteller verzerrt. Noch ist das Ganze nur eine Drohung. Bis 4. Juli soll mit China eine Verhandlungslösung gesucht werden.

Gibt es die nicht, will die EU ernst machen. Die Zölle sind je nach Hersteller gestaffelt: Für BYD betragen sie 17,4 Prozent, für Geely 20 und für den Staatskonzern SAIC, Partner von VW, 38,1 Prozent. Für alle anderen chinesischen Autobauer gelten 21 Prozent, sofern sie kooperativ sind, ansonsten sind es 38,1 Prozent.

Der Beschluss ist das Ergebnis einer Wettbewerbsuntersuchung, die Brüssel Ende 2023 eingeleitet hatte. Die Kommission sei nun zu dem Schluss gekommen, dass die Wertschöpfungskette für batteriebetriebene Fahrzeuge in China von einer unfairen Subventionierung profitiere, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Aus dem gleichen Grund hatten die USA im Mai Sonderzölle von 100 Prozent verhängt. In der EU liegt der Zoll derzeit bei zehn Prozent.

Chinesische E-Autos, die hierzulande noch nicht auf Halde stehen wie etwa in Bremerhaven, dürften also teurer werden. Wobei sie das von Haus aus schon sind: BYD bietet sein Modell Atto 3 etwa für 44.000 Euro an, in der Heimat kostet es rund 20.000 Euro. Um das Wachstum chinesischer Autobauer in Europa tatsächlich zu bremsen, wären daher zusätzliche Zölle von mindestens 40 bis 50 Prozent nötig, s

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