Endlich Hoffnung? So wird E-Racing 2024

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Der große Durchbruch im E-Racing blieb 2023 aus. Wir schauen nach vorne und sprechen mit EWS-Topfahrerin Tracy Moseley über die Zukunft von Enduro-Rennen mit und ohne Motor.

Mit ihrem Trek Rail gehört Tracy Moseley bis heute zu den schnellsten Racerinnen des E-Enduro Worldcups.

Ausnahme-Athletin Tracy Moseley ist eine der prägenden Figuren des Bikesports. Neben dem Renngeschehen ist die 44-jährige Engländerin in der Produktentwicklung engagiert, im Athleten-Management und in Forschungsprojekten. Neuerungen hat sie sich nie verschlossen. Wir wollten von ihr wissen, ob die Gerüchte stimmen und E-Enduro den klassischen Enduro-Sport verdrängen wird.

EMTB: Tracy, die Enduro World Series (EWS) erlangte 2023 UCI Weltcup-Status, und es entstand der Enduro World Cup (EDR). Jetzt kursieren Gerüchte, dass nur noch Interesse an dem Fortbestand der E-Version des Formats besteht. Verdrängt E-Racing den Enduro-Rennsport?

TRACY MOSELEY: Definitiv nicht, nein. Ich bin seit vier Jahren im Advisory Board der EWS-E-Rennserie, heute der EDR-E. Ende 2023 haben sich erstmals Industrie, Organisatoren und Athleten aus beiden Disziplinen getroffen. Das Interesse ist groß, beide Disziplinen zu erhalten und gemeinsam wachsen zu lassen.

Dennoch haben einige Fahrer Sorge, dass sie kein Team mehr finden – außer im E-Bereich …

Es ist so viel im Umbruch in der Radbranche, und das in allen Bereichen, da ist der Rennsport keine Ausnahme. Wir befinden uns in einem Prozess des Wandels, am Beginn einer ganz neuen Ära. Für mich ist das eine ungemein spannende Zeit – wenn man sich nicht versperrt, Neugier mitbringt und Lust daran hat, sich neu auszuprobieren. 2024 wird es einige Änderungen im Rennformat geben und hoffentlich auch die EDR-E-Streckenführung spannender werden. Und 2023 fanden die EDR und EDR-E am gleichen Tag statt, das wird 2024 nicht mehr so sein. Warum? Damit Athleten die Option haben, beide Rennen zu fahren.

Ist das denn realistisch? Kann ein Enduro-Fahrer so easy eine Topplatzierung auf dem E-Mountainbike einfahren?

Nein, das sind durchaus zwei Disziplinen. Du brauchst spezielle Skills fürs E-MTB, viel Erfahrung, viel Training. Es ist auch total okay, wenn du spezialisiert bleibst. Aber es gibt sicher Athleten, die sich weiterentwickeln und austesten wollen. Und statt sechs Weltcup-Rennen im Jahr, könntest du zwölf fahren. Das reizt sicher einige Fahrer. Doppeltes Rennerlebnis, doppelte mediale Aufmerksamkeit, mehr Chance auf Preisgelder, zufriedene Sponsoren.

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