Wie viel Vergesslichkeit ist normal?

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Aktuell leben in Deutschland rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Tendenz stark steigend. Zwischen normaler und krankhafter Vergesslichkeit zu unterscheiden fällt oft schwer – und auch Schamgefühle spielen dabei eine Rolle. Doch kognitive Einbußen sollte man ÄRZTLICH ABKLÄREN LASSEN

Plötzlich vergesslich? Oft fällt es anderen mehr auf als den Betroffenen selbst

Hilfe für Demenz-Betroffene

Sie sind nicht allein: Unter der Adresse deutsche-alzheimer.de findet man im Internet eine Liste aller Alzheimer-Gesellschaften, die wichtigsten Ansprechpartner, Telefonnummern und Adressen, außerdem Übersichten zu zahlreichen Unterstützungsangeboten vor Ort.

Auf zur Gedächtnissprechstunde

Sie fragen sich, was bei solch einem Termin passiert? An erster Stelle steht ein ausführliches Anamnesegespräch mit dem Arzt. Im Anschluss testet der Arzt verschiedene kognitive Funktionen, wie etwa Konzentration oder Gedächtnis des Betroffenen. Um zu ergründen, was eine kognitive Störung auslöst, veranlasst der Arzt auch körperliche Untersuchungen. Häufig werden beispielsweise Laborwerte aus dem Blut und Liquor ermittelt. Darüber hinaus kann eine Magnetresonanztomographie (MRT) zur Anfertigung von Bildern des Gehirns sinnvoll sein.

Fitness-Training für das Gehirn

Mancher Experte vergleicht das Gehirn mit einem Muskel, der auch trainiert werden muss, um in Form zu bleiben. Dahinter steckt die wissenschaftliche Erkenntnis, dass im Gehirn neue Nervenzellen entstehen, wenn wir es fordern. Dem altersbedingten Abbau an Gehirnvolumen kann man mithilfe von Denksport aktiv entgegenwirken.

Tipp: Gehirnjogging umfasst alles, was einen Menschen geistig fordert – etwa ein Instrument üben, Kreuzworträtsel lösen, neue Tanzschritte lernen. Wichtig ist dabei, dass die Aktivitäten abwechslungsreich und herausfordernd sind, um das Gehirn zu stimulieren und seine Leistung zu verbessern.

Pflanze für ein fittes Köpfchen

Hochwertiger Ginkgo-Spezialextrakt kann laut Studien helfen, Gedächtnis und Konzentration zu verbessern. Denn er fördert die Vernetzung der Nervenzellen und die Sauerstoffversorgung im Gehirn. Die empfohlene Tagesdosis von 240 mg gibt es nun als kleinere Tabletten (z. B. Tebonin konzent, rezeptfrei, Apotheke). Das erleichtert die Einnahme.

Hilfe für Demenz-Betroffene

Lieber Professor Kuhn, wie sieht ganz normale Vergesslichkeit aus?

Prof. Kuhn: Den Begriff „normale Vergesslichkeit“ gibt es so gar nicht. Zwei Aspekte spielen aber eine Rolle: Wir sind ständig vielen Informationen und Sinneseindrücken ausgesetzt, können aber nur bestimmte Teile abspeichern. Im Zuge dieses ständig stattfindenden Auswahlprozesses gehen Inhalte verloren, a