Die Unfallflucht

2 min lesen

Verkehrsunfall auf einer einsamen Straße am frühen Morgen – und zunächst ist nicht einmal feststellbar, in welcher Richtung der geflohene Unfallverursacher unterwegs war …

Dem Verbrechen auf der Spur …

Kommissar Haller

Die könnten die aber jetzt auch mal ausschalten!“, maulte der zu dieser frühen Morgenstunde von den blitzenden und blinkenden Rundumkennleuchten der am Straßenrand abgestellten Einsatzfahrzeuge geblendete und sich noch nicht ganz auf der Höhe der Aufgabe befindende Kriminalhauptkommissar Haller, während er ihren eigenen Dienstwagen bescheiden hinter dem letzten Wagen, einem TMF, abstellte, einem natürlich feuerwehrroten Teleskopmastfahrzeug der Feuerwehr. „Die haben doch mindestens einhundert Meter Straße abgesperrt und lassen sowieso keinen mehr durch!“

Sein Kollege Christoph Barth hatte bisher einen beachtlichen Teil seines noch immer jungen Lebens mit dem morgendlich quengelnden Großkind neben sich verbracht. Er verzichtete aufgrund dieser Erfahrung darauf, seinem grantelnden Nebenmann ein Pfefferminzbonbon als Erfrischung oder einen Schokokeks zur Beruhigung zu reichen. Er würde auch nicht ihren Freund Francesco aus dem Bett klingeln und sich von dem eine Bratwurst für Haller zubereiten lassen. Also tat er einfach das, was jede gute Mutter zuerst bei einem unartigen Kind tut – er ignorierte es, lächelte milde und stieg aus.

Das Unfallopfer, ein sportlicher Mann um die vierzig, konnte sich an den Unfallhergang nicht mehr erinnern. „Tut mir leid! Ich habe mich so früh am Morgen nur auf die Straße konzentriert. Der war einfach da und schon war er wieder weg! Ob der mich überholt hat oder mir entgegenkam – ich erinnere mich nicht.“ Notärztin Manuela Fleischer nahm Haller beiseite. „Eine völlig normale Schutzfunktion“, erklärte sie. „Aber wir müssen jetzt los! Ihr könnt dann nachher im Elisabeth-Krankenhaus noch einmal mit ihm sprechen.“

Sie folgten dieser Empfehlung und sprachen später mit ihm. Und zu ihrer großen Erleichterung waren bei dem angefahrenen Fahrradfahrer nicht nur keine schweren Verletzungen festgestellt worden, sondern seine Erinnerung kehrte auch zurück.

In kleinen Schritten zwar nur, sozusagen, aber immerhin. „Das Fahrzeug war rot, tomatenrot, wie es immer heißt, ein richtig saftiges Rot. Ein einheimisches Kennzeichen, eines von hier, und nach der Plakette war ein H und … irgendwas.“

Fotos: Panthermedia, pixabay

Beim Modell hingegen war sich der Mann wieder sicher. Mit diesen Informationen konnten Haller und Barth arbeiten. Trotzdem: Während Barth telefonisch in der Zulassungsstelle die zu den Informationen passenden Fahrzeughalter abfragen ließ, dachte Haller darüber nach, sich am Tatort auf die sprich