Am Ende gewinnt immer die Liebe

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Der große abgeschlossene HEIMAT-ROMAN

Katja arbeitet bei Steffen Hollbach, der in der Probstei nahe Kiel einen Gnadenhof betreibt. Ihr Verhältnis empfinden beide als Freundschaft – aber auch nur als das. Aber als eines Tages eine Grundschulkameradin von Steffen auf dem Hof auftaucht, ändert sich Katjas Auffassung. Ihr ist klar, dass Silvie es nur darauf anlegt, sich Steffen zu angeln …

Katja gähnte so laut, dass der Mischlingshund Beppo sie erstaunt anblickte. Puh, war sie müde! Dabei arbeitete sie heute erst seit einer Stunde auf dem Hof. Aber gestern war es spät geworden. Sie war mit ihrer Freundin Anne im benachbarten Laboe bei den „Lachmöwen“ gewesen. Und nach dem plattdeutschen Theaterstück waren sie noch in einer urigen Kneipe versackt.

Zu ihren Füßen pickte Milli eifrig in dem frischen Körnerfutter herum, das Katja im Gehege ausgestreut hatte. Die Henne war erst letzte Woche zusammen mit ihren Kolleginnen Bertha und Traudel. auf dem Hof abgeliefert worden.

Fotos: Shutterstock (12)

Ein junges Paar aus Kiel hatte sich das Trio angeschafft, weil es Hühner so putzig fand. Doch die drei machten eine Menge Arbeit, wollten aber partout keine entsprechende Zahl von Eiern legen. Zudem hatten sie das ihnen zugewiesene Gartenstück in eine Sandwüste verwandelt. Und das war den beiden Hobby-Geflügelhaltern dann doch lästig geworden.

Tja, es gab schon gedankenlose Gestalten unter den Menschen, dachte Katja. Da war sie sich mit ihrem Chef Steffen Hollbach einig, obwohl sie sonst keineswegs immer einer Meinung waren.

Ob man im Urlaub die Berge bevorzugte oder das Meer, war zum Beispiel eine ungeklärte Streitfrage zwischen ihnen. Steffen fand die Alpen so reizvoll, weil er die Ostsee täglich vor der Haustür hatte.

Katja dagegen liebte das Meer mit den darüberhinjagenden Wolken. Sie konnte sich nicht sattsehen an den stets wechselnden Farben des Wassers, gekrönt vorn weißer Gischt. Und sie mochte das unverwechselbare Geräusch, wenn die Wellen auf den Strand liefen. Aber da sie nicht planten, gemeinsam in den Urlaub zu fahren, spielte dieser Streitpunkt keine Rolle.

Steffen hatte den Gnadenhof vor fünf Jahren auf der elterlichen Bauernstelle vor den Toren Kiels eingerichtet. Nebenbei arbeitete er – meist abends – in seinem Brotberuf als Grafikdesigner.

Der Hof war ständig gewachsen und hatte sich mittlerweile von einer Pension für alt gewordene Nutztiere zu einem Heim für Tiere aller Art gewandelt, das er nicht hätte allein betreiben können.

Auf der größten Weide grasten vier alte Pferdedamen samt Hengst Günter. Im Gatter daneben suhlten sich die drei betagten Sauen Susanne, Mechthild und Hildegard nebst Eber Wilfried – für die Namensfindung war übrigens Katja zuständig. Dann gab es noch die Zwinger mit den Hunden, das Katzenheim, das Kleintier

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