„Mama, leihst du mir Geld?“

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Diese Frage kommt schon mal. Warum man selbst von Kindern Zinsen fordern sollte

WIR HABEN ES GESCHAFFT Bei der Immobilienfinanzierung oder später beim Umzug: Es ist schön, wenn sich Familien helfen. Damit die gute Beziehung intakt bleibt, sollten die Bedingungen schriftlich fixiert werden

Gute Freunde und Familienmitglieder helfen sich gern mal finanziell aus der Patsche – und manche Eltern geben auch größere Summen, etwa für die Eigentumswohnung der Tochter.

Doch Vorsicht, damit hier nicht plötzlich das Finanzamt mitkassiert. Die folgenden Fallstricke sollten Sie kennen.

Zinsen verlangen

Das Finanzamt betrachtet ein zinsloses privates Darlehen als Schenkung, und dafür gelten begrenzte Steuerfreibeträge. Diese sind für eigene Kinder recht hoch: Bis zu 400.000 Euro in zehn Jahren sind steuerfrei. Bei Enkeln sind es 200.000, bei Urenkeln 100.000 Euro. Für Geschwister, Nichten/Neffen, Eltern oder Schwiegereltern sind aber nur noch 20.000 Euro steuerfrei. Falls Sie also Ihr Geld nicht verschenken, sondern in Form eines Kredits zurück haben wollen, sollten Sie Zinsen verlangen. Tun Sie es nicht, gilt das womöglich als Steuerhinterziehung. Denn eigentlich müssen Sie Ihre Zinseinnahmen versteuern. Beispiel: Sie verleihen 10.000 Euro. Mit 60 Monaten Laufzeit wären das bei üblichen 6,79 Prozent 1.764 Euro zu versteuernde Zinsen. Dass es wichtig ist, bei Privatkrediten Zinsen zu verlangen, zeigt auch ein aktuelles Urteil des Finanzgerichts Mecklenburg-Vorpommern (Az. 3 K 273/20): Ein Mann erbte einen großen landwirtschaftlichen Betrieb – konnte seiner Schwester ihren Pf lichtteil aber nicht direkt auszahlen. „Wir regeln das per Privatda

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