MEER als nur Schmuck

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ERIKA KRÜGER

Schönes aus Glasabfall

Eigentlich möchte Carolin Vogel nur für ein Jahr um die Welt reisen. „Doch dann war ich ausgerechnet am ersten Tag meiner Weltreise, am 11. März 2011, mitten in Tokio, als das Erdbeben losging, das die Fukushima-Katastrophe auslöste.“

Die Logistik-Managerin aus Chemnitz reist so schnell es geht weiter nach Bali und verliebt sich dort in die Naturschönheit dieser Insel. Sie nimmt an Naturschutz-Projekten teil, findet einen Job und entscheidet: „Hier will ich bleiben und etwas Sinnvolles tun.“

Weil sie hobbymäßig für Freunde gern Schmuck bastelt, fängt sie an, Seeglas am Strand zu sammeln. „Das ist mir bei meinen Strandspaziergängen immer aufgefallen. Ein Abfallprodukt, das durch die Transformation im Meer zu einem Edelstein wird und ein Geheimnis in sich trägt“, erklärt Carolin. Der Glasmüll landet häufig über die Flüsse im Meer, es sind Scherben von Flaschen oder zerbrochenen Trinkgläsern. An der Küste angespült, wird das Glas durch die Meeresbewegungen an Steinen und Riffen geschliffen, bis es eine matte Oberfläche bekommt. „Durch die chemischen Prozesse zwischen Salzwasser und Glas entsteht oft diese wunderschöne türkise Farbe.“

So türkis wie die Glas-Edelsteine ist auch der Indische Ozean, der das Inselparadies umschließt. Perfekt für Carolins Idee: Sie möchte, dass ihr Schmuck mit Bali in Verbindung gebracht wird. Mit der Idee im Kopf machte sie sich ans Werk. „Ich habe mir eine Silberschmiede auf der Insel gesucht, die meine Ideen umsetzen können“, berichtet sie. Später beginnt sie, mit dem Startup Oceanmata (siehe Kasten) zusammenzuarbeiten. Über deren Homepage werden ihre Ketten, Ringe und Ohrringe auch in Europa verkauft.

Für die zweifache Mutter haben ihre Meerglas-Anhänger vor allem eine gute Botschaft. „Ich sehe da Parallelen zu unserem Leben. Auch wenn man sich manchmal abgestoßen fühlt, ist man nicht wertlos. In der Zeit, in der wir die Kraft finden,