Barrieren?

Vorurteile, Klischees und Barrieren: Wenn zwei wissen, wie überflüssig und überholt Schubladendenken ist, dann Marie und Lily.

bella: Wenn über Menschen mit Down-Syndrom gesprochen wird, heißt es oft, dass die immer lieb und fröhlich sind. Wie findet ihr das?

Lily Zikske: Klar gelten wir als niedlich und fröhlich. Aber wir haben natürlich auch andere Gefühle und sind mal traurig, frustriert, wütend.

Marie Zilske: Auch für uns wird das Leben mit zunehmendem Alter komplizierter und es gibt Probleme, da sind wir dann auch ernst.

Was sollten Menschen über Menschen mit Down-Syndrom wissen?

Marie: Sie sollten wissen, dass es viel Arbeit von uns ist, aber auch viel Mühen und Förderung von unseren Eltern dahintersteckt, um so viel zu erreichen wie wir.

Lily: Und die Leute sollten wissen, dass wir auch Gefühle haben und dass wir es durchaus verstehen, wenn wir beleidigt werden und dann traurig sind. Das kommt leider häufig vor.

Wie sollten Menschen sich die nicht behinderten Menschen verhalten?

Marie: Am wichtigsten ist geduldig sein. Unser Kurzzeitgedächtnis ist leider schlechter und wir brauchen deshalb manchmal länger, um etwas zu verstehen. Und Wiederholungen helfen uns auch. Respektvoll sein ist auch gut und uns die Dinge leicht und gut erklären.

Lily: Und sie sollten nicht über uns reden, wenn wir daneben stehen, sondern mit uns! Sie sollten uns auch richtig zuhören, wenn wir etwas zu sagen haben!

Was ist euer größtes Ziel im Leben?

Marie: Ich möchte mit meinem Freund David-Leonard, mit dem ich seit sieben Jahren zusammen bin, zusammenziehen und auch heiraten. So richtig groß.

Lily: Ich hätte auch wirklich gern einen Freund.

Marie: Aber das wird nicht so leicht, Lily hat sehr hohe Ansprüche.

Lily: Stimmt (lacht).

Worauf seid ihr stolz?

Lily: Darauf, dass ich sehr selbstständig bin und dass ich sehr gut mit Kindern und Tieren umgehen kann. Und dass ich so eine tolle Familie habe.