Glücklichvor Neid!

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Warum die ungeliebte Emotion nicht immer schlecht sein muss – und uns sogar weiterbringen kann

FOTOS: ADOBE STOCK, IMAGO/IKON IMAGES

Ach, sei doch nicht neidisch“, sagt meine Freundin Iris, als ich von meiner Nachbarin erzähle. Sie ist Kosmetikerin mit einem gut gehenden Studio, stets wie aus dem Ei gepellt – und sie scheint wirklich im Geld zu schwimmen, macht ständig teure Reisen. Achso, natürlich trägt sie Größe 36 und ist immer gut gelaunt. „Gönn ihr das doch!“, rät Iris mir schmunzelnd, als ich mit meiner Schilderung fertig bin. Verdutzt schaue ich sie an: Das tue ich doch! Mir geht es um etwas anderes: Ich möchte auch so sein wie sie. Nur ein bisschen. Ist das schlimm?

Es gibt guten und schlechten Neid

Die kurze Antwort lautet: Nein. Die längere geht so: Neid ist an sich keine schlechte Emotion. Die Psychologie unterscheidet zwischen weißem und schwarzem Neid. Nur, wenn ein Mensch die schwarze Art empfindet, schadet er damit eventuell anderen – aber vor allem sich selbst. Der Missgünstige gönnt anderen etwas nicht, möchte es ihnen eventuell sogar wegnehmen. Davor warnt nicht nur eines der Zehn Gebote – „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus“ –, auch Ratschläge unserer Lieben können darauf hinweisen. Denn Menschen, die anderen den Job, das Haus oder den Partner nicht gönnen, können, wie der Volksmund weiß, gelb vor Neid werden. Das schwarze Neidischsein schmälert Glücksgefühle, vielleicht schlägt es sogar auf den Magen. Dem Neidhammel geht es schlecht, weil er seinen Blick auf das lenkt, was er nicht hat, und sich vom Leben einfach benachteiligt fühlt.

Neid kann das eigene Leben besser machen

Ganz anders si