Hören Sie nicht auf diese Ratschläge

3 min lesen

Als Kind wurde uns so mancher Rat mit auf den Weg gegeben. Doch einige davon darf man als überholt ansehen

WOHLFÜHLEN

„Vergiss nie, wo du herkommst“

Natürlich sollte man nie seine Wurzeln vergessen und dankbar sein für das, was die Eltern uns mitgegeben haben. Wer es allerdings in seiner Kindheit schwer hatte und etwa nicht in einem liebevollen und fördernden Elternhaus aufgewachsen ist, hat dennoch ein Recht darauf, seinen eigenen Weg zu gehen. „Denn missverstanden kann der Satz auch im Sinne von ,Schuster, bleib bei deinem Leisten‘ dazu führen, dass sich Kinder nicht trauen, groß zu denken und ambitionierte Ziele zu verfolgen, wodurch sie sich in ihrer Entwicklung ausbremsen können.“ Das kann uns bis ins Erwachsenenalter verfolgen, sodass wir uns stets selbst im Weg stehen. Leben Sie also nicht in der Vergangenheit! Es ist doch viel wichtiger, wohin wir möchten – nicht, woher wir kommen.

„Eigenlob stinkt“

Arroganz, Eitelkeit und Überheblichkeit sind keine positiven Eigenschaften – davor wollte man uns früher bewahren. Doch auf sich stolz sein? Natürlich dürfen wir das! Und dazu gehört auch, sich mal selbst zu loben, wenn wir etwas erreicht haben. Das stärkt nicht nur unser Selbstbewusstsein, sondern zeigt sich auch in der Außenwahrnehmung. „Menschen, die hingegen nicht gelernt haben, stolz auf ihre Leistungen zu sein und dies auch zu zeigen, werden immer in der zweiten Reihe bleiben, während diejenigen, die selbstbewusst auftreten – nach dem Motto ,Tue Gutes und rede darüber‘ – einfacher und leichter weiterkommen“, bestätigt die Expertin.

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“

„Wer den Satz in der Kindheit verinnerlicht hat, weil er ihn wieder und wieder gehört hat, wird eventuell nicht den Mut und die Motivation aufbringen, sich später neuen Herausforderungen zu stellen“, sagt Kerstin Gernig.

Dabei hat Lernen nichts mit dem Alter zu tun: „Unser Gehirn besitzt eine Neuroplastizität, die es uns bis zum letzten Atemzug ermöglicht, Neues zu lernen“, so die Expertin. Auch wissenschaftliche Studien belegen: Dafür ist man nie zu alt. Lernen hilft uns sogar, geistig fit zu bleiben – egal, ob wir ein Musikinstrument, eine neue Sportart oder Fremdsprache lernen. Auch die digitale Welt lässt sich jenseits der Lebensmitte entdecken.

„Zeig keine Schwäche“

Gern sind wir stark und der Fels in der Brandung für Familie und Freunde – aber wer kann und möchte das in jedem Augenblick seines Lebe