LOS MITLEEREMTANK ?

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Sind die angeblichen Vorteile das Laufens auf leeren Magen – Gewichtsverlust und mehr Ausdauer – womöglich nur leere Versprechungen? Was sagt eigentlich die Wissenschaft zum Nüchterntraining?

Text:Chloe Gray

Foto: KAT PISIOLEK/STUDIO 33

Für manche ist es eine Frage der Logistik: Es fällt ihnen schwer, früh genug aufzustehen, um ein kraftspendendes Frühstück vor dem morgendlichen Lauf nicht nur zu verzehren, sondern auch zu verdauen. Bei anderen ist es eine bewusste Entscheidung: Mit nüchternem Magen zu laufen zwingt den Körper angeblich, Bauchfett als Energiequelle zu nutzen, und das, so die Theorie, steigert die Ausdauer und hilft, unerwünschte Pfunde loszuwerden.

Aber stimmt das überhaupt? Neueste Forschungen legen nahe, dass der Verzicht auf ein Marmeladenbrötchen vor dem morgendlichen Lauf weniger bringt als erhofft. Eine aktuelle Studie ergab, dass Motivation und Energieniveau vor dem Sport niedriger waren, wenn die Studienteilnehmer zuvor nichts gegessen hatten. Wer auf leeren Magen Sport trieb, war zudem weniger leistungsfähig und hatte weniger Freude am Sport als jene, die zuvor gegessen hatten. Und das ist nur die jüngste Studie, die Anlass zu Zweifeln gibt, ob Sport auf nüchternen Magen wirklich so sinnvoll ist. Tatsächlich stellen Wissenschaftler diese weitverbreitete Ansicht schon lange in Frage.

RICHTIG DEFINIERT

Aber klären wir erst einmal einige Begriffe. Mit „Nüchternlaufen“ meinen wir, dass man vor dem Laufen nichts gegessen hat. Aber wie lange vorher? „Der metabolische Zustand, nachdem man etwas gegessen hat, wenn also der Körper damit beschäftigt ist, die aufgenommene Nahrung zu verstoffwechseln, hält in der Regel bis zu 4, manchmal aber auch bis zu 6 Stunden an – je nachdem, wie schnell der individuelle Stoffwechsel arbeitet und was man gegessen hat“, erklärt Renee McGregor, führende Expertin für Sporternährung. So erfordern fett- oder ballaststoffreiche Speisen wie Vollkornprodukte, rotes Fleisch und Saaten eine längere Verdauungszeit als einfache Kohlenhydrate. Dennoch, wenn du morgens nach (im Idealfall) 8 Stunden Schlaf aufwachst, bist du für gewöhnlich im gegenteiligen Zustand: nüchtern.

„Was man am Abend vorher gegessen hat, hat immer Einfluss darauf, wie viel Energie man hat. Aber es steht dem Körper nicht mehr unmittelbar als Energiequelle zur Verfügung, weil er es bereits verdaut und in Energie umgewandelt hat“, ergänzt McGregor und zerpflückt damit den Mythos, dass du mit einem Teller Pasta am Abend maximal mit Kohlenhydraten

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