Deutschland, deine Tier welt

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Warum wir DEUTSCHLAND so lieben

Kegelrobbe

Das Erfolgsmodell so lieben des deutschen Artenschutzes! Mitteleuropas größtes Raubtier – deutlich größer als der Seehund – vermehrt sich in Nord- und Ostsee wieder prächtig (Robbenjunges am Strand der Düne vor Helgoland, Foto). Und ist ein Touristenmagnet, es gibt geführte Bootstouren, etwa ab dem Hafen Lauterbach auf Rügen.

NEUE REIHE FOLGE8

Nicht nur unsere 16 Nationalparks sind bevölkert von den wundervollsten Geschöpfen. Sondern einige Tierarten sind auch ganz besonders – und tatsächlich „waschechte Deutsche“, was nicht jeder ahnt …

Roter Milan

Der wohl schönste Greifvogel der Welt hat sein Haupt-Verbreitungsgebiet tatsächlich in Deutschland! Könnte von daher eigentlich auch unser Wappenvogel sein, und nicht der viel größere Seeadler…

Seeadler segeln am maiblauen Himmel, Fischadler greifen im tollkühnen Sturzflug nach Karpfen, eine Fischotter-Fähe mit ihren Jungen schwimmt in nahezu jedem der tausend Seen. Von Aussichtsturm auf dem Käflingsberg an der Müritz, Deutschlands größtem Binnensee mit der höchsten Adlerdichte Europas, geht ein unfassbarer Rundumblick über dichten Urwald – ohne ein Anzeichen menschlicher Zivilisation. Früher jagten hier die Parteibonzen der DDR, und Panzer von Roter Armee und NVA durchpflügten die sanft gewellte Landschaft. Heute erstreckt sich an diesem Ort der größte festländische Nationalpark Deutschlands, und Biologen sind hingerissen davon, wie sich die Natur ihr Reich zurückerobert: Aus dem öden Sandkasten der Militärs ist seit der Wende ein ansehnlicher natürlicher Kiefernwald auf wertvollem Trockenrasen geworden – ohne irgendein Zutun des Menschen. Besonders die östlichen Bundesländer sind die Region, in der sich die „Big Five“ Deutschlands wieder wohlfühlen: Elch, Wolf, Luchs, Biber und an der Ostsee die Kegelrobbe, unser größtes, aber weithin unbekanntes Raubtier (bis zu 300 Kilo schwer und 2,50 Meter lang). Hier, aber nicht nur hier, kann unsere Heimat plötzlich aussehen wie Masuren (an der Müritz), die Karibik (an der Boddenküste) oder Amazonien (im wasserreichen Peenetal).

Deutschland, einig Robbenland

Wer etwa mit einem der Ausflugsschiffe der „Weißen Flotte“ aus dem Rüganer Hafenort Lauterbach mit Nationalpark-Rangern zur dreistündigen Expeditionsfahrt in den Greifswalder Bodden (montags und donnerstags um 9.30 Uhr, alternativ: dienstags und donnerstags ab Baabe um 11 Uhr) ausläuft, der staunt nicht schlecht, wenn da auf den großen, eizeitlichen Findlingen, die aus der seichten Ostsee ragen, im vergangenen Jahrhundert bereits nahezu ausgerottete Kegelrobben behaglich in der Sonne dösen.

Ein „echter Deutscher“ ist