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Gesundheit

WAS KÖNNEN GESUNDHEITS-APPS?

Ärztliche Unterstützung, ohne das Haus zu verlassen und war ten zu müssen – klingt zu schön, um wahr zu sein. Seit einigen Jahren in Deutschland aber denkbar, zumindest in der Theorie

Digitale Unterstützung Gesund werden oder gesund bleiben - im digitalen Zeitalter können uns spezielle Apps effektiv dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat 2020 die Einführung „digitaler Gesundheitsanwendungen“ verkündet. Diese sogenannten DiGA sind Smarthone-Apps, die Patienten in ihrer Therapie unterstützen. Vier Jahre später sieht das konkret so aus: Erinnerung an Termine, das Sammeln von Werten, Übungen und spezielle Angeboten je nach Krankheitsbild. Und das alles auf Rezept.

Denn nur offiziell von der BfArM gelistete Apps dürfen angeboten werden – und dann zahlt die Krankenkasse fürs Herunterladen und Nutzen. Ärzte können die App dann sogar als Therapieunterstützung verschreiben.

Die Hürde ist allerdings hoch: Wer mit seiner App oder Web-Anwendung dauerhaft im DiGA-Verzeichnis stehen will, muss den Nutzen mit einer in Deutschland durchgeführten Studie nachweisen. 30 Apps haben diese Hürde bislang genommen und sind dauerhaft im DiGA-Verzeichnis gelistet, 20 weitere sind immerhin vorläufig zugelassen. Sechs weitere wurden bereits wieder gestrichen, weil der Nutzen nicht erkennbar war.

Die digitalen Helfer gibt es inzwischen für zahlreiche Therapien, etwa bei Knie- und Gelenkbeschwerden, als Unterstützung bei Depressionen und Schlafproblemen, für Schmerzpatienten, als Diabetes-Coach oder Community bei Krebserkrankungen. Wie sehen Ärzte selbst den Einsatz von digitalen Gesundheitsanwendungen? Insbesondere im Bereich der Langzeittherapie, beispielsweise bei Rehas nach Sportunfällen, könnten diese unter Umständen Wartezeiten bei der richtigen Therapie überbrücken oder langfristig die Motivation der Patienten aufrechterhalten, an ihrer eigenen Gesundheit zu arbeiten. Drei erfahrene Orthopäden und Unfallchirurgen berichten über ihre Erfahrungen mit den Gesundheits-Apps.

Können Apps eine klassische Therapie unterstützen?

Dr. Georg Fieseler: Ich verordne bereits seit etwa drei Monaten App-gestützte Trainingsprogramme. Ich bin der festen Überzeugung, dass DiGA bei einer Behandlung vor und nach einer Operation oder bei Erkrankungen, die keine Operation benötigen, helfen können. Sie ersetzen keine Phy

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