Keine Zukunft im All?

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RAUMFAHRT

Dauerhaften menschlichen Siedlungen jenseits der Erde stehen nicht nur technologische Herausforderungen entgegen. Auch wegen medizinischer, finanzieller und ethischer Probleme wird der alte Sciencefiction-Traum womöglich nie Wirklichkeit.

CZINTOS ÖDÖN / STOCK.ADOBE.COM (ERSTELLT MIT KI); BEARBEITUNG: SPEKTRUM DER WISSENSCHAFT

Demnächst könnten wieder Menschen auf dem Mond stehen. Zumindest, wenn es nach der US-Raumfahrtbehörde NASA geht, die zu diesem Zweck stark in ihr Artemis genanntes Programm investiert. Es ist Teil einer ehrgeizigen und riskanten Strategie, die erste dauerhafte menschliche Präsenz auf einem anderen Himmelskörper zu schaffen. Zudem entwickeln Unternehmen wie United Launch Alliance und Lockheed Martin technische Mittel für die Besiedlung des Mondes. Elon Musk strebt mit seiner Firma SpaceX sogar eine Eroberung unseres Nachbarplaneten Mars an. Aber sind solche Pläne überhaupt realistisch angesichts der Tatsache, dass der Weltraum geradezu darauf ausgelegt zu sein scheint, uns zu töten?

FUTURISTISCHE AUSSICHT AUF DIE ERDE | Ungewisse Aussichten: Ob Menschen jenseits unseres Planeten eine zweite Heimat finden und irgendwann als Fremde auf die Erde blicken werden, steht in den Sternen.
GREMLIN / GETTY IMAGES / ISTOCK

Der Mensch hat sich auf der Erdoberfläche entwickelt und an sie angepasst. Je weiter wir uns von ihr entfernen, desto schneller versagt unser Körper –physisch wie psychisch. Bereits das von der kosmischen Strahlung ausgehende Krebsrisiko und die körperlichen Veränderungen in der Schwerelosigkeit lassen sich kaum mit einem längeren Aufenthalt im All vereinbaren. Außerdem gibt es möglicherweise keine tragfähigen wirtschaftlichen Argumente und zu wenig öffentliche Unterstützung dafür, uns auf einer anderen Welt niederzulassen. Eine solche Kolonisierung wirft zudem heikle ethische Fragen auf.

Auf der Analog Astronaut Conference im Mai 2023 schien keines dieser Probleme unlösbar zu sein. Dazu hatten sich Fachleute und Raumfahrtbegeisterte in der Nähe von Tucson in Arizona getroffen, in der Biosphäre 2, einem abgeschlossenen Miniatur-Ökosystem, das heute von der University of Arizona genutzt wird. Unter den Versammelten schien ein klarer Konsens zu herrschen: Das Leben im Weltraum ist das unumstößliche Schicksal un

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